Clarice
von COCO

Es war ein regnerischer Herbsttag, dunkle Wolken zogen sehr rasch über den trüben Himmel. Clarice saß in einem kleinen Café, sie hatte sich einen der wenigen Außentische ausgesucht. Hier konnte sie ungestört ihren trüben Gedanken nachhängen, ohne von anderen Gästen beobachtet zu werden. Sie war die einzige, die den Mut hatte, in diesem Wetter draußen zu sitzen. Jetzt saß sie hier, sinnierte über ihre verkorkste Karriere und wußte keinen Ausweg mehr. Noch nie war sie an einen solchen Wendepunkt ihres Lebens angekommen. Es schien immer weiter bergab mit ihr zu gehen und sie konnte nichts dagegen unternehmen, es lag einfach nicht in ihrer Hand. Die vom FBI wollten sie ganz einfach abservieren. Sie schauderte bei diesem Gedanken. "Du mußt an etwas anderes denken", sagte sie zu sich selbst. Sie ließ ihre Gedanken weiter schweifen und wie von selbst kam ihr Dr. Hannibal Lecter in den Sinn. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht und ihre Gesichtszüge hellten sich schlagartig auf. "Komisch", dachte sie verwundert. "Ich denke an ihn und kann mir das Lächeln nicht verkneifen. In letzter Zeit habe ich schon viel zu oft an ihn gedacht... wieso wohl? Früher war ich froh, wenn ich Monatelang nicht an ihn gedacht habe, und jetzt lächle ich, wenn ich an ihn denke. Ich frage mich, wie es ihm ergangen ist, was er macht, an was er denkt, was ihn lächeln läßt...?" Sie nahm einen Schluck Chianti und lehnte sich in den bequemen Korbsessel zurück, um die vorbeieilenden Menschen zu beobachten. "Es wäre schön, wenn ich jetzt mit Dr. Lecter hier sitzen könnte und er mir von seinem Leben erzählen würde." Bei diesem Gedanken stahl sich ein breites Grinsen auf Clarice's Gesicht.

Zur selben Zeit bereitete sich Dr. Lecter auf ein exquisites Dinner vor. Er war unwissentlich gar nicht weit von Clarice in ein edles Restaurant gegangen, um sich seit langem mal wieder uneingeschränkt verwöhnen zu lassen. Lange genug hatte er sich vor allen versteckt. Er wollte wieder in die Öffentlichkeit und all ihre Vorzüge genießen... und er wollte Clarice wiedersehen! Er hatte sie viel zu lange aus den Augen verloren und jetzt, beim Gedanken an sie, fingen seine grazilen Hände an, nervös an der Tischdecke zu zupfen. Er empfand mehr für Clarice, als er sich selbst eingestehen wollte... sie war in seinen Träumen, mit ihr wollte er seine sexuelle Gier ausleben!! Wie sie wohl inzwischen über ihn dachte? Ob sie ihn vergessen hatte? Er hatte ein Gefühl von tiefer Zuneigung zu Clarice entwickelt und er selbst ahnte nicht, dass es Liebe war. "Ich muß sie wiedersehen, anders finde ich keine Ruhe", dachte er. "Ich will sie für mich gewinnen, versuchen, das sie meine Gefühle erwidert. Sie soll mit mir durch die Welt reisen!" Er bemerkte nicht, das der Kellner schon länger an seinem Tisch wartete, erst als der sich durch ein Räuspern bemerkbar machte, wachte Hannibal aus seinen Tagträumereien auf. "Das ist mir noch nie passiert, dass ich so unvorsichtig bin! Clarice, was machst du mit mir??" Er bestellte Hummer mit Lachscreme, dazu einen passenden Weißwein und versank sofort wieder in seine Gedanken. Es kam ihm vor, als wäre der Kellner bloß eine Sekunde weggewesen, als er den Weißwein einschenkte und kurze Zeit später den Hummer servierte. Hannibal merkte gar nicht, wie er beim Essen wieder tief in seine Gedankenwelt hinabglitt. Lustlos schlang er das Essen in sich hinein... allein das ließ jeden, der ihn kannte, seine Abwesenheit erkennen.

Als Clarice nach Hause, in ihr schäbiges, kleines Appartement kam, überkam sie Hoffnungslosigkeit. Sie mußte es irgendwie schaffen, in ihrem Beruf beim FBI wieder Fuß zu fassen! Wenn sie es doch nur schaffen könnte, Dr. Lecter ausfindig zu machen! "Wo könnte er sein?" Sie versuchte zu überlegen, wo er sich aufhalten könnte... "Florenz? Nein, bestimmt nicht, das wäre zu offensichtlich... er bevorzugt gute Küche, aber das könnte er überall haben..." Sie beschloß, ihn irgendwie zu finden und ihn dingfest zu machen. Wenn sie das schaffen könnte, würde sie beim FBI wieder eine angesehene Agentin sein! Sie holte ihr Telefonbuch und kreuzte alle edlen Restaurants an, die sie finden konnte. Es war zwar nur eine kleine Möglichkeit, aber irgendwo mußte sie ja anfangen, ihn zu suchen! Dann konnte sie den Kreis immer noch weiter ausdehnen. "Irgendwer muß ihn doch gesehen oder sogar bedient haben!" Sie nahm das Telefon und wählte die erste Nummer...

Dr. Hannibal Lecter beschloß ebenfalls, Clarice zu finden und mit ihr eine Unterhaltung über ihre Zukunft zu führen. Er hatte es allerdings einfacher, sie ausfindig zu machen, als sie ihn. Er versuchte sie unter ihrer alten Nummer in ihrem Appartement zu erreichen... besetzt, also war sie da! Sein Herz klopfte wie wild angesichts seines Glücks, Clarice direkt beim ersten Versuch gefunden zu haben. Er beschloß, zu ihrer Wohnung zu fahren und sie zu beobachten. Er mußte herausfinden, was sie tut, mit wem sie sich trifft. Erst dann würde er den richtigen Moment abpassen, um Clarice einen Besuch abzustatten. Auf ihr überraschtes, hübsches Gesicht war er schon jetzt gespannt! Er verließ sein Motelzimmer, in das er sich unter falschem Namen eingemietet hatte, und eilte in die Stadt, um Vorbereitungen für seine Verabredung mit Clarice zu treffen. Er mußte auf alles vorbereitet sein, für den Fall, das sie sich mit allen Mitteln gegen ihn wehren würde. Das durfte auf keinen Fall passieren! Er mußte die Oberhand behalten, egal was passiert. Auf keinen Fall wollte er wieder zurück ins Verließ! Im nahegelegenen Krankenhaus wurde er fündig... es war ganz einfach und keiner bemerkte etwas. In seinem weißen Arztkittel schien er nicht weiter aufzufallen und konnte mit aller Ruhe die Sachen auswählen, die er für einen Besuch bei Clarice benötigte...

Clarice war müde und erschöpft. Nach 2-stündiger Telefoniererei entschied sie, sich in einem heißen Wannenbad zu entspannen. Sie nahm sich eine Flasche Chianti mit ins Bad und ließ sich Wasser in die Wanne einlaufen. Sie schaltete das Radio ein. Gerade lief das Stück "Vide Cor Meum". Sie ließ sich in die Wanne gleiten und entspannte sich sofort. Clarice nippte an ihrem Chianti und lauschte der wunderschönen Musik... in dem Moment klingelte es an ihrer Haustür.

Jetzt, wo er alles für das Treffen mit Clarice besorgt hatte, postierte Hannibal sich vor Clarice's Appartement. Er überlegte, was er als nächstes tun sollte... entschlossen öffnete er die Autotür und stieg aus. Schnellen Schrittes ging er zu ihrer Haustür...

Clarice entschied, auf das Klingeln nicht zu reagieren und einfach in der Wanne zu bleiben. "Wer etwas von mir will, kommt wieder", dachte sie.

Dr. Hannibal Lecter hatte sich, nachdem er geklingelt hatte, sofort in sein Auto zurückgezogen. Obwohl sie nicht öffnete, wußte er, dass sie da war... er sah Licht in ihrem Bad brennen. Jetzt stellte er sich Clarice nackt in der Badewanne vor. Ob sie wirklich ein Bad nahm? Sicherlich, warum sollte sie sonst die Tür nicht öffnen? Er überlegte sich, was er als nächstes tun sollte. Wieder stieg er aus seinem Auto aus und ging zu Clarice's Haustür. Er würde ihr einen Überraschungsbesuch abstatten, entschied er.

Dr. Lecter machte sich an Clarice's Haustüre zu schaffen. Mehrmals blickte er sich um, gut, kein Mensch zu sehen. Unbeobachtet schlüpfte Hannibal durch die nun geöffnete Tür und schloß sie hastig hinter sich. Nur ganz ruhig bleiben, keiner hatte etwas bemerkt. Mit wenigen Blicken orientierte sich Dr. Lecter in ihrem Appartement. Ihr Bad war am Ende des Korridors, er konnte leise Musik hinter ihrer Badezimmertür hören. Er blieb stehen und lauschte in den Raum hinein, konnte aber nichts Auffälliges hören. Sie badete anscheinend immer noch und hatte nichts von seinem Eindringen bemerkt. Langsam ging er den Flur entlang, Richtung Bad, die Tasche mit seinen Utensilien fest in der Hand. Kurz vor ihrem Bad öffnete Hannibal seine Tasche und zog die vorbereitete Spritze mit dem starken Narkotikum heraus und ließ sie mit flinken Fingern in die Innentasche seines Jacketts gleiten... jetzt war er auf alles vorbereitet. Langsam öffnete er die Badtür, hinter der ein leises klassisches Musikstück zu hören war.

Clarice war ganz in Gedanken versunken, selbst das Musikstück nahm sie nur unterbewußt wahr. Sie dachte an Dr. Lecter und die Unmöglichkeit, ihn ausfindig zu machen. Sie bemerkte nicht, wie sich langsam die Tür öffnete und Dr. Hannibal Lecter mit bedächtigen Schritten das Bad betrat. "Hallo, Agent Clarice Starling" begrüßte er sie. Erschrocken über sein plötzliches Eindringen, zuckte sie unbewußt zusammen. Vor Schreck wäre sie beinahe untergegangen, vergaß sogar, ihre Scham zu bedecken.

"Wie geht es Ihnen, Clarice? Schön, Sie nach so langer Zeit wiederzusehen und dann noch in dieser Situation. Sie sehen hinreißend aus."

Clarice brauchte einige Sekunden, um sich von dem Schreck zu erholen, aber als sie sich wieder gefangen hatte, begrüßte sie Hannibal: "Hallo, Dr. Lecter. Sie haben mir einen gehörigen Schrecken eingejagt. Darf ich aus der Wanne steigen? Dann reichen Sie mir doch bitte das große Handtuch hinter Ihnen." Sie hatte sich wieder unter Kontrolle. Wenn er sie hätte töten wollen, dachte Clarice, dann hätte er das schon längst getan. "Ich würde Ihnen gerne ein Glas Chianti anbieten, Dr. Lecter, aber zuerst würde ich gerne aus der Wanne steigen." Sie stand auf und Hannibal reichte ihr mit einer schnellen Bewegung das Badelaken, das sie mit einer gekonnten Bewegung um sich schlang. Für einen Moment verschlug es Dr. Lecter den Atem. Clarice so aufreizend zu sehen, war äußerst anregend... er überlegte, was als nächstes zu tun wäre, kam aber zu keinem richtigen Entschluß. Sollte er sie jetzt sofort narkotisieren, oder sollte er erst ihren nächsten Schritt abwarten? Das war natürlich gefährlich. Er ließ Clarice vorbeigehen und folgte ihr unschlüssig ins kleine Wohnzimmer. Clarice nahm ein zweites Weinglas aus der Vitrine und schenkte Dr. Lecter ein Glas Chianti ein.

"Ich hoffe, er ist nach ihrem Geschmack, Dr. Lecter." Sie sah ihm direkt in seine blauen, kristallklaren Augen und für einen Moment hatte sie das Gefühl, das sie verwandte Seelen sind. "Das ist verrückt, ich drehe einfach angesichts der Gefahr langsam durch", dachte sie im Geheimen. "Wie komme ich zu der Ehre, dass Sie mir einen Besuch abstatten, Dr. Lecter?" Sie hatte endlich wieder Mut gefaßt. Trotzig schob sie ihr schmales Kinn vor, um ihm ihre Entschlossenheit zu zeigen.

"Ich wollte Sie nach so langer Zeit einfach mal wieder sehen, Clarice. Und um ehrlich zu sein, Sie haben mir sehr gefehlt."

Sie überlegte, ob sie es unbemerkt schaffen konnte, ihre Waffe aus der Schublade im Schlafzimmer zu holen. Dann konnte sie Dr. Lecter ohne Probleme in Schach halten. "Dr. Lecter, würden Sie mir erlauben, dass ich mich im Schlafzimmer kurz ankleide? Ich glaube, ich bin für Ihren Besuch nicht gerade passend gekleidet." Er schaute sie unverwandt an und sie wußte nicht, ob er ahnte, was sie vorhatte. Sie drehte sich um und ging Richtung Schlafzimmer. Um ihn nicht mißtrauisch zu machen, ließ sie die Tür offen. Sie eilte zu der Kommode, in der ihre Waffe lag, öffnete die Schublade. Ihre Hand schloß sich fest um den Griff der Smith & Wesson. Gerade als sie sich erleichtert umdrehen wollte, bemerkte sie Dr. Lecter hinter ihrem Rücken. Sie versuchte, die Waffe auf ihn zu richten, doch es war bereits zu spät. Dr. Lecter ließ die Injektion mit dem starken Narkotikum mit einer schnellen Bewegung in ihren Arm gleiten... nach einigen wenigen Sekunden sackte Clarice bewußtlos in Hannibals Armen zusammen.

Er hatte gewußt, dass Clarice ihre Waffe holen würde. Er hatte eigentlich gehofft, die Injektion nicht zu brauchen, aber Clarice's Verhalten machte es ihm unmöglich, einfach abzuwarten, bis sie ihn wieder festnahm. Behutsam nahm er sie auf seine starken Arme und trug sie zu ihrem Bett, wo er sie behutsam, ja fast zärtlich ablegte und sie mit einer karierten Wolldecke zudeckte. Das Narkotikum würde Clarice mindestens für 5-6 Stunden komplett außer Gefecht setzen und danach wäre sie immer noch für ca. 1-2 Stunden körperlich gelähmt, wäre aber währenddessen geistig völlig fit. Mit besorgter Miene prüfte er ihren Puls und entspannte sich sichtlich, als alles in Ordnung war. Ihr ging es gut. Nun konnte er in Ruhe alles Weitere vorbereiten. Hannibal ging zur Tür, drehte sich noch einmal, um Clarice anzusehen. Wie schön sie doch war. Mit einer großen Erektion, die sich in seiner weißen Leinenhose deutlich abzeichnete, verließ er den Raum. Seine Zeit würde später noch kommen...

Er wollte Clarice nicht an einen anderen Ort bringen, das wäre zu gefährlich. Er wußte, das sich niemand bei ihr melden würde, oder niemand sie vermissen würde. So konnte er beruhigt seine Pläne weiterverfolgen. Als Hannibal wieder Clarice's Schlafzimmer betrat, lag sie noch unverändert dort, wo er sie hingelegt hatte. Gut, das hatte geklappt. Er nahm sich einen Stuhl und stellte ihn gegenüber von ihrem Bett hin und setzte sich. So konnte er sie bei jedem Atemzug und jeder Regung beobachten. Er konnte sich an ihr nicht satt sehen! Sie war so begehrenswert schön, ihre rotblonden Haare lagen auf dem Kissen, als schien sie einen Heiligenschein zu haben. Bei dieser Vorstellung stellte sich auf Hannibals Gesicht ein breites Grinsen ein, das jedem anderen einen kalten Schauer über den Rücken gejagt hätte. Dr. Lecter bemerkte, wie sich wieder eine harte Erektion in seiner Hose einstellte. Er fand Clarice sehr erotisch, oder besser gesagt, in diesem Moment war er einfach nur scharf auf sie, wollte sie mit harten Stößen nehmen, sich mit ihr vereinigen... bei diesem Gedanken wurde seine Erektion noch härter und er stöhnte vor Wollust ganz leise auf. Er mußte sich noch etwas beherrschen und Geduld haben. "Clarice muß erst hören können, was ich ihr zu sagen habe, sie muß selbst in der Lage sein, Entscheidungen zu treffen. Das wird ein sehr bedeutendes Gespräch für unsere Zukunft werden!" Er flüchtete sich wieder in seine erotischen Phantasien, in der einzig und allein Clarice die Hauptrolle spielte.

Als Clarice langsam erwachte, schreckte Hannibal aus seinen Phantasien. Sie konnte sich zwar noch nicht wieder bewegen, war aber sonst geistig völlig klar. Er konnte also mit ihr eine Unterhaltung beginnen:

"Sie waren kein braves Mädchen, Clarice. Es tut mir leid, das ich Sie narkotisiert habe, aber Sie müssen eingestehen, dass ich einfach keine andere Wahl hatte. Sie wollten mich erschießen."

"Nein, ich würde Sie niemals erschießen, Dr. Lecter. Ich wollte Sie dem FBI übergeben." Bei diesen Worten zog Hannibal belustigt seine fein geschwungenen, etwas wild aussehenden Augenbrauen hoch. "Und dann dürfen Sie wieder zum FBI und sind vollkommen rehabilitiert? Das glauben Sie doch selbst nicht!"

Sie war sich auf einmal nicht mehr sicher. War es wirklich das, was sie wollte? Zurück zum FBI? Aber was sollte sie schon anderes anfangen, obwohl, wenn sie eine andere Aufgabe oder gar einen anderen Platz in der Welt hätte... das könnte ein gutes Argument sein. Plötzlich sah sie Dr. Lecter in einem ganz anderem Licht. Ob es an dem Narkotikum lag, konnte sie nicht sagen, aber sie wurde magisch von diesem geheimnisvollen, gefährlichen und sehr gutaussehenden Mann angezogen. Er machte sie nervös und ihr kamen die Sex-Phantasien aus der Badewanne in den Sinn. Sie wandte den Blick von ihm ab und errötete leicht. Hannibal erkannte in ihrem Blick die gleiche Begierde und Zuneigung, die er für Clarice empfand. Erleichtert atmete er kurz und tief ein, bevor er mit langsamen Schritten zum Bett ging und sich neben Clarice's wohlgeformten Körper setzte. Sie wußte im ersten Moment nicht, was sie tun sollte, bekam Angst und wollte sich instinktiv mit ihren Händen gegen ihn zur Wehr setzen und wurde sofort an ihre Gelähmtheit erinnert.

Hannibal sprach beruhigend zu Clarice. "Sie brauchen sich nicht zu fürchten, ich habe nicht vor, Ihnen etwas anzutun. Mir liegt sehr viel an Ihnen, Clarice." Langsam ließ er seine Hand von ihrer Wange, den Hals hinabgleiten, hielt an ihrem Dekolleté inne und umfaßte ganz zärtlich ihre Brüste. Dabei blickte er Clarice direkt in die Augen, um ihre Reaktion auf seine Zärtlichkeiten zu sehen. Clarice war von seinen Augen fasziniert. Noch nie hatte sie sexuell begehrt, schon gar keinen Kannibalen, doch bei Dr. Lecter war alles anders. Als er sie streichelte und ihre Brüste liebkoste, ertappte sie sich dabei, wie sie sich wünschte, er, Dr. Hannibal Lecter würde sie wild und leidenschaftlich küssen und vielleicht sogar... sie konnte es nicht fassen, sie wollte ihn ganz tief in sich spüren. Sie wollte, das er sie nahm, zuerst ganz fest, dann aber immer sanfter werdend. Sie wurde so feucht, das sie schon Angst bekam, Hannibal könnte den feuchten Fleck auf der Matratze bemerken. Aber wie sollte sie ihn so ganz und gar spüren, wenn sie gelähmt war? Ob er sie jetzt nur wollte, weil sie wehrlos war? "Will er mich überhaupt sexuell, oder ist es für ihn nur ein grausames Spiel?" Sie wußte keine Antwort.

Sie konnte nicht wissen, dass Hannibal sie wirklich und wahrhaftig begehrte. Auch er hatte noch nie sexuell begehrt und war absolut von Clarice fasziniert. Er wollte sie, hatte aber nicht vor, mit ihr zu schlafen, während sie gelähmt war. Auch wenn sein riesiger Schwanz ganz wahnsinnig schmerzte und die Erektion wahrscheinlich nie mehr enden würde. Er würde warten, bis Clarice's Narkose abklang. Dann würde er einen erneuten Annäherungsversuch starten... und trotz allem bemerkte er, wie sexuell erregt sie war. Das machte die Sache für ihn auch nicht leichter... abrupt stand er von der Bettkante auf und verließ mit schnellen, federnden Schritten ihr Zimmer. Er mußte sich jetzt unbedingt ablenken, am besten mit einem starken Drink.

Auch der Drink konnte ihn nicht wirklich von Clarice ablenken. Er schaute ständig auf die Uhr, doch die Zeit wollte einfach nicht vergehen. Als Hannibal wieder Clarice's Zimmer betrat, hatte ihre Lähmung nachgelassen. Sie konnte jetzt den Kopf anheben und Arme und Beine schienen auch auf ihre Befehle zu reagieren. Bei seinem Betreten hob Clarice den Kopf, um Hannibal besser sehen zu können. Sie hatte die Zeit, in der sie alleine war, zum Nachdenken genutzt. Sie hatte den Entschluß gefaßt, Dr. Lecter einfach zu vertrauen. Alles andere lag nicht in ihrer Hand. Sie würde sich nicht mehr gegen ihn wehren, denn er schien sie wirklich gern zu haben!

"Hallo, Dr. Lecter", begrüßte sie ihn. "Ich dachte schon, Sie wären meiner überdrüssig geworden und hätten mich hier alleine liegen gelassen!" Ein kesses Lächeln umspielte ihre sanft geschwungenen Lippen. Auch Hannibal mußte bei dieser Begrüßung schmunzeln, seine Augen strahlten. Er setzte sich zu ihr ans Bett, kein Wort kam über seine Lippen. Er schien zu überlegen.

"Mir ist bewußt geworden, dass ich nicht mehr ohne Sie leben kann, Clarice", begann er sehr bedächtig. "Ihrem Verhalten nach sind auch Sie nicht mehr daran interessiert, mich dem FBI zu übergeben..."

"Jetzt bleibt nur noch eine Entscheidung offen, nämlich die, wie es weitergehen soll", antwortete Clarice sehr nachdenklich. Sie schaute ihm sehr tief in seine wundervollen Augen und beide sahen das jeweilige Einverständnis des anderen darin. Hannibal senkte sein Haupt tief zu ihr hinunter und küßte sie ganz zärtlich auf den Mund. Sie erwiderte seinen Kuß, wehrte sich nicht dagegen, ja genoß es sogar, seinen Duft in sich aufzunehmen, seinen Atem auf ihrer Haut zu spüren. Sie öffnete leicht den Mund und schob erforschend ihre Zunge in seinen Mund. Sie schmeckte ihn und das gefiel ihr. Er genoß ihren innigen Kuß ebenso, auch er wollte mit ihr diese Leidenschaft teilen. Als wären sie schon immer ein Liebespaar gewesen, fingen sie an, sich gegenseitig zu entkleiden. Sein Mund fand wie von selbst ihre Brüste und Clarice bog ihren Körper vor Lust und Begierde seinem Mund entgegen. Hannibals Zunge fand ihre Nippel, umkreiste sie sanft und küßte sie. Seine Hand glitt weiter hinunter, als er ihre Scham fand, suchten seine Finger ihre feuchte Knospe. Er rieb sie und Clarice stöhnte vor Wollust auf. Ihre Hände krallten sich in seinen Rücken, was ihn noch schärfer machte. Sie küßte jeden Zentimeter seines Körpers, schien alles an ihm zu erforschen. Sie genoß es, seinen gutgebauten Körper zu spüren. Lange hatte sie es sich nicht eingestehen wollen, doch sie begehrte diesen Mann. Dr. Hannibal Lecter war der Mann, den sie schon eine Ewigkeit, wenn auch nur insgeheim liebte. Als sie es beide vor Wollust nicht mehr aushielten, hielt er inne, schien auf ein stummes Einverständnis von Clarice zu warten. Sie schloß die Augen und er drang ganz zärtlich und sanft in sie ein. Dabei küßten sie sich und die Welt um sie herum verschwamm zu einem weißen Nebel. Nichts um sie herum war mehr wichtig, nur sie beide. Er liebte sie abwechselnd wild und dann wieder sehr einfühlsam. Er konnte kaum glauben, dass er sie endlich spürte. So lange hatte er darauf gewartet, nie hätte er sich erhofft, dass sie ihn auch begehren könnte. Sie ließen sich beide dem Finale entgegentreiben. Gleich einer großen Explosion, kamen beide zum Höhepunkt. Sie hielten einander fest, wie zwei ertrinkende im Sturm. Nichts hatte in diesem Moment bestand für sie, außer ihre Liebe zueinander. Erschöpft und verschwitzt ließ sich Hannibal zur Seite gleiten und drehte sich zu ihr, beide schauten einander tief in die Augen. Unendlich langsam beugte sich Hannibal zu Clarice und gab ihr einen langen und leidenschaftlichen Kuß...

Nach einer langen Zeit, der Morgen dämmerte schon, räkelte sich Clarice zärtlich in Hannibals Armen. Sie hatten nicht mehr gesprochen, es gab eine einvernehmliche Stille und Vertrautheit zwischen ihnen. Das letzte, was Clarice noch hörte, bevor der Schlaf sie in die Dunkelheit hinabzog, war Hannibals sanfte Stimme, die zärtlich flüsterte: "Ich liebe dich, Clarice."

ENDE

© 2002 by COCO

H I N W E I S :
Diese Fanfiction dient zur Unterhaltung und ist ohne jedes finanzielles Interesse.
Verantwortung und Copyright verbleiben bei den jeweiligen Autoren.

Die Figuren aus den Romanen Red Dragon, The Silence of the Lambs und Hannibal gehören Thomas Harris.
Keine Verletzung von Urheberrechten ist beabsichtigt.

© HopkinsVille. All rights reserved.
www.hopkinsville.de