Teil 1 von 2 / Teil 2 von 2

Switch
von Lilith

Teil 1 von 2

"Plum Island."

"Ja. Vor der Spitze von Long Island, am nördlichen Finger."

"Plum Island. Das Plum Island Forschungszentrum für Tierkrankheiten, eine Bundeseinrichtung zur Erforschung der Maul und Klauenseuche, steht hier. Klingt reizend."

Seine Stimme triefte geradezu vor Sarkasmus. Clarice seufzte innerlich, blockte aber die unangenehme Stimmung, die sich bei seiner Äußerung in ihr breit gemacht hatte ab, denn sie konnte sich in dieser Situation keine persönlichen Gefühle leisten. Zuviel hing von der Kooperation des Mannes hinter der Glaswand ab und deshalb versuchte sie, ihrer Stimme eine aufmunternde, beinahe enthusiastische Färbung zu verleihen.

"Es nimmt nur einen Teil der Insel ein. Es gibt dort einen schönen Strand und gute Unterkünfte. Im Frühling nisten dort die Seeschwalben."

"Seeschwalben."

Dr. Lecter schloss seine Augen, lehnte den Kopf an die Wand hinter sich und atmete hörbar ein. Dann drehte er sich wieder zu ihr herum und blickte sie mit seinen eiskalten Augen intensiv an.

"Das Angebot der Senatorin ist mir aber nicht genug, Clarice. Wenn ich Ihnen helfen soll, dann brauche ich auch etwas von Ihnen. Ich brauche Sicherheiten. Etwas Persönliches."

"Fangen Sie an, Dr. Lecter," sagte Clarice Starling ohne zu zögern und hatte dabei das Gefühl, den Boden unter den Füssen zu verlieren.

 

***

Clarice war müde.

Die vergangenen Minuten waren alles andere als leicht gewesen. Der Mann hinter der Glasscheibe war sehr weit in ihre innere Festung vorgedrungen und sie hatte das Gefühl, als hätte er dort wie ein Berserker gewütet. Es war eine demütigende und kräfteraubende Erfahrung gewesen, aber im Austausch für diesen Seelenstriptease hatte er sich immerhin bereit erklärt, das Angebot der Senatorin wenigstens durchzulesen.

Da sie in der Zwischenzeit ohnehin nichts anderes tun konnte als herumzusitzen und zu warten, lehnte sie sich ein wenig in ihrem Klappsessel zurück und betrachtete den Doktor, wie er so an seinem Schreibtisch saß.

Seine Ausstrahlung war unbestreitbar aristokratisch - selbst in seiner Anstaltskleidung - wie er so dasaß, den Rücken durchgedrückt, das Knie an die Brust gezogen und eine Hand lässig darüber gelegt. Ein unleugbar attraktiver Mann, sinnierte sie, trotz seines Alters.

Und er atmete Macht. Nicht einmal diese nüchterne und entwürdigende Umgebung konnte seiner offen zur Schau gestellten Überlegenheit etwas anhaben oder seine autoritäre Aura auch nur ankratzen. Sie fragte sich, wie er wohl auf sie gewirkt hätte, wenn sie ihm viel, sehr viel früher begegnet wäre. In freier Wildbahn, sozusagen.

Clarice fand - wie sie sich insgeheim eingestehen musste - seine Ausstrahlung auf eine vage Weise ziemlich erotisch. Das war ungewöhnlich, denn sie war normalerweise eigentlich nicht der Typ, der auf ältere Männer abfuhr, aber dieser Mann sprach sie auf einer für sie eher ungewöhnlichen Ebene an.

Wie zu vielen Dingen ihres Lebens hatte Clarice Starling auch zu Erotik und Sexualität eine sehr pragmatische Einstellung entwickelt. Es war ja ganz nett, wenn man hin und wieder welchen hatte, aber wirklich weltbewegende Erfahrungen hatte sie auf diesem Gebiet noch nicht gemacht. Zugegebenermaßen waren die wenigen Begegnungen, die sie rückblickend für sich aufzählen konnte, ganz angenehm und auch leidlich befriedigend gewesen, aber die Erde hatte sich unter ihr nicht aufgetan und auch der Himmel und die Sterne waren schön an ihrem Platz geblieben.

Bei diesen Gedanken verzog sich ihr Mund unbewusst zu einem leichten Lächeln. Nein, Sex war wahrhaftig keine Sache, die im Zentrum ihrer Aufmerksamkeit stand. Sie hatte einfach im Moment wichtigere Dinge zu erledigen. Ihre Karriere zum Beispiel. Oder Catherine Martins Leben. Deshalb fand sie es auch sehr irritierend, dass sie sich gerade in einer solchen Umgebung mit einer für sie so ungewohnten, unterschwellig erotischen Stimmung konfrontiert sah.

Sie seufzte leise, als sie sich die Absurdität der gesamten Situation vor Augen führte. Man denke nur, ein offiziell für verrückt erklärter, verurteilter Serienmörder, dem sie quasi von Berufs wegen den Bauch pinseln musste! Und doch...

Sie lächelte verlegen und streckte sich ein bisschen, um ihre steifen Glieder wieder etwas zu lockern.

 

***

Hannibal Lecter war aufgestanden, das Papierbündel in seinen Händen, und ging zu seinem kleinen Waschbecken hinüber. Er hantierte ein wenig daran herum und betrachtete die junge Frau vor seiner Zelle dabei verstohlen in dem Stück poliertem Metall, das ihm als Spiegel diente. Sie wirkte etwas müde und abgekämpft. Er fragte sich, ob es nur der anstrengende Tag war, der ihr in den Knochen steckte, oder aber auch die Tatsache, dass er sie vorhin so brutal zur Offenlegung ihres Kindheitstraumas gezwungen hatte.

Er amüsierte sich selbst über sein Bedürfnis, in das Gefühlsleben dieser ungewöhnlichen Frau vorzudringen, die ihm Jack Crawford da so unprofessionell und offensichtlich vor die Nase hielt. Trotzdem, wenn er sich die Wahrheit eingestand, musste er zugeben, dass der gute Jack mit seiner Strategie ziemlich erfolgreich war.

Und das, obwohl Clarice Starling so gar nichts Kokettes an sich hatte und nicht den geringsten Versuch machte, ihn mit den für Frauen in solchen Situationen üblichen Spielchen zu becircen. Nicht, dass ein Hannibal Lecter gegen diese weiblichen Winkelzüge gefeit gewesen wäre. Oh, nein. Zu gewissen Zeiten hatte er es sogar sehr genossen, wenn die Damen seiner gesellschaftlichen Schicht ihre amüsanten Taktiken an ihm erprobt hatten, aber solche erotischen Plänkeleien gehörten zu einer anderen Zeit und ganz bestimmt nicht an einen Ort wie diesen.

Vielleicht berührte ihn aber gerade der Mangel an typisch weiblichen Verhaltensweisen bei dieser Frau auf einer Ebene, die er nach seiner Inhaftierung aus gutem Grund in einen der hintersten Winkel seines Gehirns verbannt hatte.

Die kleine Starling war optisch keine große Offenbarung, nicht so, wie sie sich im Augenblick präsentierte. Aber diese Frau hatte Potential - innerlich und äußerlich - das war unleugbar. Er war wenigen von Grund auf ehrlichen Menschen in seinem Leben begegnet und er wusste die Seltenheit dieser Gabe durchaus zu schätzen. Ihre Geradlinigkeit und ihr hingebungsvolles Pflichtbewusstsein nötigten ihm ebenfalls widerwilligen Respekt ab.

Mit ein wenig Anleitung könnte sich dieses unscheinbare, von außen so reglementierte Mädchen zu einer selbstbewussten, außerordentlich attraktiven Frau mit Witz und Charme auswachsen. Ohne Hilfestellung aber, würde nichts sie aus der Mittelmäßigkeit ihres Lebens und ihres Charakters herausreißen. Ihr Leben würde zwischen Unscheinbarkeit und Bedeutungslosigkeit dahindümpeln und ohne großes Aufsehen einfach irgendwann versickern. Was für eine Verschwendung.

Er seufzte innerlich, als ihm bewusst wurde, wie viel Terrain seine Gegenspielerin in ihm bereits erobert hatte. Diese Frau war für seinen Seelenfrieden nicht ungefährlich. Eine erfahrenere, gerissenere Frau hätte vielleicht durch seinen Panzer hindurchgesehen und seine Neigung zu ihrem Vorteil ausgenutzt, aber er war sich sicher, dass Miss Starling in ihrer jugendlichen Unerfahrenheit und sexuellen Unbedarftheit nicht imstande war, seinen Gefühlszustand auch nur annähernd auszuloten.

Eine Bewegung im Spiegel riss ihn aus seinen Gedanken und er beobachtet gebannt, wie sie sich streckte. Nicht ohne sich über sich selbst zu amüsieren – bemerkte Hannibal Lecter, wie er gebannt auf die Knöpfe ihrer Bluse starrte, die sich bei diesem Vorgang etwas auseinander schoben. Clarice Starling hatte offensichtlich ausgesprochen reizvolle Brüste.

 

***

Als Clarice ihre Arme wieder senkte und den Kopf wieder nach vorne richtete, sah sie, dass Hannibal Lecter, die Akte der Senatorin in der Hand, neben seinem Waschbecken stand. Er hatte sich zu ihr umgedreht und blickte sie mit seinen kalten blauen Augen auf eine Art und Weise an, die ihr einen kalten Schauer über den Rücken, zugleich aber einen ziemlich warmen durch ihren Unterleib jagte.

Einige Sekunden verstrichen, in denen sich beide nur anstarrten, dann schritt Hannibal Lecter, ohne den Blick von ihr abzuwenden, in der ihm eigenen gemessenen und grazilen Art in die Mitte der Zelle. Er hob die Akte und deutete mit dem Kopf darauf, sagte aber nichts.

Clarice richtete sich auf. Er war also zu einer Entscheidung gelangt. Bei dem Gedanken daran, dass sich bei seinen nächsten Worten vermutlich das Schicksal einer anderen jungen Frau entscheiden würde, wurde ihr übel. Sie räusperte sich und öffnete ihren Mund, um etwas zu sagen, aber ihre wohlüberlegten Worte bekamen nie die Gelegenheit, gehört zu werden, denn plötzlich versank die gesamte Welt um sie herum in Dunkelheit…

 

***

Sie saß einen Moment lang regungslos da, bevor die Realität langsam in ihr Bewusstsein sickerte. Gleichzeitig mit dieser Erkenntnis formulierte sich in ihrem Inneren auch der Gedanke, dass er hoffentlich genauso lange gebraucht hatte um zu begreifen, was sich gerade abgespielt hatte.

Sie nahm in unmittelbarer Nähe kein auffälliges Geräusch wahr, nicht aus seiner Zelle und auch nicht an sich selber. Sie hatte offenbar instinktiv die Luft angehalten. Langsam, sehr langsam, atmete sie aus, um nur ja nicht den Hauch eines Geräuschs zu verursachen. Sie versuchte, die aufkeimende Panik zu unterdrücken und konzentrierte sich auf die grundlegenden Körperfunktionen. Atmen. Langsam. Ein. Atem anhalten. Lauschen. Aus. Langsam...

Sie würde alle ihre Sinne und einen komplett einsatzfähigen Körper brauchen, für das was in den nächsten Momenten auf sie zukommen würde. Und dass etwas auf sie zukam, war absolut klar. Sie konnte die Spannung in der Luft förmlich greifen.

Aus den Augenwinkeln sah sie das Licht von Taschenlampen am anderen Ende des Ganges aufblitzen und sie hörte Barney, der ihr zurief, sie sollte sich doch um Gotteswillen zu den Gitterstäben vortasten und zwar schnell. In die Peripherie ihres Bewusstseins sickerten auch noch solche Worte wie: kompletter Stromausfall und Ausfall der elektrischen Schutzvorrichtungen. Sie nahm auch noch wahr wie er ihr zurief, dass er nicht zu ihr kommen könnte, weil der Schließmechanismus der hinteren Gittertüre in einem solchen Notfall automatisch auf "Verschließen" umschaltete.

Sie hörte Barneys Worte zwar, aber alles was sie bewusst verarbeiten konnte, war die Tatsache, dass sie auf sich allein gestellt war und dass die Schutzvorrichtungen zu Hannibal Lecters Zelle offenbar deaktiviert waren. Die eine Türe hingegen, die sie in Sicherheit gebracht hätte, war unwiderruflich versperrt.

Es lief ihr kalt den Rücken herunter, als sie die fürchterliche Logik hinter diesen Sicherheitsbestimmungen begriff. Es war eben einfach nicht vorgesehen, dass sich zum Zeitpunkt eines Stromausfalles ein Besucher "hinter" der besagten Gittertüre befand. Dieser Denkfehler im System konnte sie das Leben kosten und zwar innerhalb kürzester Zeit, wenn sie sich jetzt nicht sofort wieder in den Griff bekam und die richtige Entscheidung traf.

Wie es ihr erschien - unendlich langsam - begann sie sich zu erheben. Sorgfältig darauf bedacht, keinerlei Geräusche zu verursachen, brachte sie sich in eine aufrechte Position. Aus seiner Zelle war immer noch kein Geräusch zu hören. Sie musste ihm widerwillig Respekt zollen, den er war offenbar in der Lage, sich absolut lautlos zu bewegen.

Dass er sich bewegte, stand für sie außer Frage. Soviel sagte ihr ihr Gefühl. Unglücklicherweise, war sie aber nicht in der Lage, die Richtung oder die Art seiner Bewegungen zu erfühlen. Ebenfalls unglücklicherweise besaß er einen Sinn, der dem ihren um Lichtjahre überlegen war. Aber gerade dieser Sinn würde ihm in der absoluten Dunkelheit, die sie beide nun umgab, von allergrößtem Nutzen sein. Er würde sie riechen können.

Einmal in senkrechter Position – zog sie vorsichtig ihre Schuhe aus, sehr darauf bedacht, mit ihrer Kleidung nicht allzu sehr zu rascheln, und wich langsam in die einzige Richtung zurück, von der sie sich noch einen gewissen Schutz versprach. Sie zog sich leise rückwärts gehend auf die Treppe zurück, die neben Hannibal Lecters Zelle nach oben bog und sie in eine ungewisse Richtung führte.

 

***

Sie hatte sich für die Treppe entschieden, weil sie vermutete, dass Dr. Lecter in der Gegenrichtung zuerst nach ihr suchen würde... und weil sie hoffte, dahinter so etwas wie eine Türe zu finden, die sie in einen sicheren Bereich oder zumindest aus dieser entsetzlichen Dunkelheit herausführen würde.

Als sie aber bereits nach wenigen Treppenstufen mit dem Rücken an kaltes Metall stieß, war sie nahe daran, vor Panik aufzuschreien. Sie bekam sich gerade noch in den Griff, konnte aber nicht verhindern, dass sie einige Male heftig und hörbar atmete. Sie verfluchte sich für diese dumme Fehlentscheidung und überlegte sich, wie sie es nun schaffen sollte, an Hannibal Lecter vorbei zu der ersten Gittertüre und damit in die relative Sicherheit der Waffen der Wärter zu kommen.

Nun, vielleicht kann ich seinen speziellen Sinn ja ein bisschen austricksen, dachte sie bei sich und zog so leise wie möglich den karierten Blazer aus, den sie über ihrer cremefarbenen Bluse getragen hatte. Sie tastete mit einer Hand die Wand hinter sich ab und ertastete wenige Zentimeter über ihrem Kopf einen kleinen Vorsprung, an dem sie den Blazer aufhängen konnte. Dann zog sie sich schnell in die äußere Ecke des kleinen Aufganges zurück und bewegte sich langsam, ganz langsam an der Wand entlang wieder zurück in die Richtung von Hannibal Lecters Zelle.

Etwa auf halbem Weg verspürte sie so etwas wie einen kleinen Luftzug, lediglich eine kleine Umschichtung in ihrer Umgebung, aber in ihrem derzeitigen Zustand fiebriger Konzentration registrierte sie einfach alles. Sie erstarrte und wartete, stocksteif dastehend, bis sich dieses Gefühl wieder verflüchtigt hatte. Sie war sich absolut sicher, dass der Doktor gerade an ihr vorbeigekommen war.

Das war ihre letzte Chance. Sie zählte innerlich bis fünf und begann dann einfach Hals über Kopf den Gefängniskorridor entlang zu laufen. Die Idee war gut und der Plan hätte wahrscheinlich auch funktioniert, wenn sie in ihren Überlegungen nicht eine kleine, aber sehr wesentliche Sache vernachlässigt hätte.

In dem Moment, als sie mit großem Getöse über den Sessel stolperte, der immer noch mitten im Korridor stand, wusste sie, dass sie das Spiel verloren hatte.

 

***

Sie wurde brutal nach oben gezogen und wieder auf die Beine gestellt. In dem – wie es ihr erschien – Bruchteil einer Sekunde, drehte ihr Hannibal Lecter die Arme auf den Rücken, schob sie vor sich her und drückte sie schließlich mit dem Rücken gegen die Wand.

Als Clarice wieder klar denken konnte, befand sie sich bereits in einer vollkommen aussichtslosen Situation. Mit einer Hand fixierte er ihre Handgelenke hinter dem Rücken, die andere hatte er um ihre Kehle gelegt. Außerdem hatte er ein Knie zwischen ihre Beine geschoben, so dass sie auch nicht effektiv treten konnte. De facto war sie nicht in der Lage, auch nur den kleinsten Finger zu ihrem Schutz zu rühren.

Nachdem die Sekunden verstrichen und sie bis auf seinen stählernen Griff keinen weiteren körperlichen Attacken ausgesetzt war, ebbte ihre unmittelbare Panik etwas ab. Ihr Herzschlag verlangsamte sich wieder und sie atmete tiefer und langsamer.

Soviel zur Qualität meines Selbstverteidigungstrainings, dachte sie sarkastisch. Sie nahm jetzt auch bewusst die Schreie von Barney und den anderen Wärtern wahr, die ihr, aufgeschreckt und alarmiert durch den plötzlichen Krach, etwas zuschrieen. Es war in dem Lärm, den die anderen Insassen dieses Höllentraktes machten, allerdings völlig unmöglich sie zu verstehen.

Die körperliche Präsenz des Mannes vor ihr war überwältigend und raubte ihr schlichtweg den Atem. Er hätte sie nicht so fest zu halten brauchen, denn nüchtern betrachtet war sie schlichtweg paralysiert. Als er sein Gewicht leicht verlagerte, um seinen Kopf in die Nähe ihres Gesichtes zu bringen, wurde ihr aber erst die unmittelbare Nähe seines Körpers bewusst.

Clarice Starling wurde schlagartig klar, dass diese Situation hier der vermutlich erste nähere körperliche Kontakt zu einer Frau war, den der Doktor seit seinem fatalen Angriff auf die Krankenschwester gehabt hatte. Und er schien die Situation sichtlich auszukosten.

Er hatte den Kopf so weit zu ihr herabgesenkt, dass sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte. Entgegen ihren Erwartungen streiften seine Lippen die ihren nur kurz, sandten aber trotzdem einen elektrischen Schock durch ihren gesamten Körper. Dafür ließ er seine Zunge in kleinen konzentrischen Kreisen über ihre Wangen, von dort zu ihrem Kinn und schließlich zu ihrem Nacken wandern.

Siedend heiß durchfuhr sie die Erkenntnis, dass er sie weder töten noch zerfleischen würde, wie andere Opfer vor ihr. Nein, ihr Tod war nicht seine Intention. Von ihr wollte er etwas völlig Anderes...

© 2003 by Lilith

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H I N W E I S :
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Die Figuren aus den Romanen Red Dragon, The Silence of the Lambs und Hannibal gehören Thomas Harris.
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