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Desperate Hours
24 Stunden in seiner Gewalt
USA 1991
Regie: Michael Cimino / Produzent: Dino De Laurentiis und Michael Cimino / Drehbuch:
Lawrence Conner und Mark Rosenthal nach einem Bühnenstück von Joseph Hayes / Musik:
David Mansfield
Mit: Mickey Rourke (Michael Bosworth), Anthony Hopkins (Tim Cornell) Mimi Rogers (Nora
Cornell), Wally (Elias Koteas), Nancy (Kelly Lynch) u.a.
Geisel im eigenen Haus
Hat nicht jeder schon einmal die Angst empfunden, daß ein
Einbrecher draußen an der Tür nesteln könnte, um dann gierigst einzudringen, Wertsachen
zu entwenden und möglicherweise auch noch Gewaltverbrechen zu begehen?
Diese im Grunde immer weit von der Wirklichkeit entfernt schwebende Angst wird in Desperate
Hours blitzartig zur brutalen Realität, als der flüchtige Mörder und Dieb Michael
Bosworth (Mickey Rourke) zusammen mit seinen kriminellen Kumpanen plötzlich in das Haus
der Familie Cornell eintritt und alle Familienangehörigen, Mutter, Vater und zwei Kinder,
zu seinen Geiseln erniedrigt. Auch wenn der Schwerverbrecher zunächst noch als der smarte
Gentlemen erscheint, wird dem auseinandergelebten Ehepaar Tim (Anthony Hopkins) und Nora
(Mimi Rogers) Cornell schnell klar, daß der Überfall für sie ein böses Ende nehmen
könnte. Ein ganzer Tag zusammen mit den Geiselnehmern steht an, von denen einer
psychopathischer als der andere wirkt - ein Kampf auf Leben und Tod beginnt...
Der Psychothriller wurde wegen seiner Neigung zur
Oberflächlichkeit und der ziemlich offensichtlichen Zurschaustellung von Gewaltakten
durch Kritiker sehr oft verrissen. Eigentlich gebührt diesem Film aber eine durchaus
durchschnittlich zufriedenstellende Note, da man dem Film einen großen Unterhaltungswert
nicht absprechen kann. Rasant fängt der Film an, nicht minder rasant, nämlich mit einer
größeren Schießerei, geht der Film zu Ende. Nein, langweilig wird es dem gefesselten
Zuschauer, der zeitweilig von der wirklich sehr realistischen Freude von Michael Bosworth,
der Figur Mickey Rourkes, an Quälereien und Brutalität abgestoßen wird.
Überhaupt lassen die Schauspieler nicht viel zu wünschen übrig: Anthony Hopkins
überzeugt als Familienvater Tim, der in der Midlife-Crisis steht und gerade eben einen
frustrierten Seitensprung mit einer jungen Göre hingelegt hat. Leider hat Hopkins in
diesem Film keine große Gelegenheit, sich durch schauspielerische Höchstleistungen
auszuzeichnen, da sein Charakter eher flach angelegt ist. - Mimi Rogers ist nicht minder
gut als Ehefrau Nora, die extrem enttäuscht von dem Fehltritt ihres Mannes ist und ihm ob
dieses Vertrauensbruches zunächst sogar weniger über den Weg traut als ihrem Peiniger
Michael Bosworth. Und für Männeraugen darf auch Blondchen Kelly Lynch als des
Verbrechers Liebchen nicht fehlen, die allerdings mehr durch blanken Busen und stramme
Schenkel glänzen darf als durch Schauspielerei.
Wer also aufregende Action, spannenden Thrill und nicht besonders tiefgängige Stories
mag, sowie einfache 90 Minuten Unterhaltung genießen will, ist bei diesem Film gut
aufgehoben.
© 2002 by Nadine S.
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