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Freejack
Freejack - Geisel der ZukunftUSA
1992
Regie: Geoff Murphy / Produktion: Ronald Shusett u. Stuart Oken / Kamera: Amir Mokri /
Musik: Trevor Jones / Drehbuch: Steven Pressfield u. Ronald Shusett frei nach dem Roman Immortality
Inc. von Robert Sheckley
Mit: Emilio Estevez (Alex Furlong) Mick Jagger (Vacendak) Anthony Hopkins (McCandless)
Rene Russo (Julie) Amanda Plummer (Nonne) u.a.
Alex Furlong, ein junger Rennfahrer, verunglückt während
eines Autorennens. Als er wieder zu sich kommt, befindet er sich im Jahre 2009 auf einem
OP-Tisch, während maskierte Männer dabei sind, seine Gehirnströme zu löschen, um
seinen Körper einem anderen Menschen "übertragen" zu können. Alex kann jedoch
fliehen und erfährt nun, warum man ihn aus seiner Zeit gekidnappt hat: Die Wissenschaft
ist so weit fortgeschritten, daß einige privilegierte Menschen die Möglichkeit haben,
ihren Geist für viel Geld in einen unverbrauchteren Körper übertragen zu lassen.
Angesichts der übermäßigen Umweltverschmutzung und der daraus resultierenden Nachfrage
nach neuen Körpern, will man Alex, bzw. seinen Körper, nicht ohne weiteres aufgeben.
Eine Gruppe von Manhuntern, angeführt von Vacendak, macht sich auf, um Alex, der nun ein
"Freejack" ohne Rechte ist, zu verfolgen.
Auf seiner Suche nach vertrauenswürdigen Menschen stößt Alex bald auf seine Freundin
Julie aus der Vergangenheit, die damals seinen vermeintlichen Tod mit anschauen mußte.
Anfangs glaubt sie ihm natürlich nicht und verrät ihn sogar an die Kopfgeldjäger. Doch
als sie einsieht, daß seine Geschichte wirklich wahr ist, will sie ihm helfen. Leider
weiß sie nicht, daß ihr Chef, der Großindustrielle McCandless (Anthony Hopkins), den
sie um Unterstützung bittet, der Auftraggeber für Alex' Entführung war, da er nicht
mehr lange in seinem alten Körper leben kann. McCandless täuscht nun Hilfsbereitschaft
vor, um an Alex heranzukommen.
Nach einer wilden Verfolgungsjagd gelangt Alex in das Hauptgebäude des
McCandless-Konzerns, wo er zusammen mit Julie erkennt, wer hinter der ganzen Jagd steckt.
Im 200sten Stock des Hochhauses kommt es dann zum "Showdown", nachdem auch noch
Vacendak dort auftaucht, um seine Prämie zu verlangen. Als McCandless' Geist mit Hilfe
des "Spiritual Switchboard" in den Körper von Alex gebracht werden soll,
provoziert ein mißgünstiger Angestellter, der die Machtposition von McCandless einnehmen
und ihn deshalb sterben sehen will, einen Kurzschluß, der die Übertragung unterbricht.
Alex täuscht jedoch eine gelungene Durchführung vor und hat gegen Ende des Films nicht
nur seine Freiheit und seine Freundin wieder, sondern ist nun auch Herrscher über ein
Machtimperium.
Leider ist Freejack weniger ein
gesellschaftspolitischer als ein reiner Aktionfilm. Der eventuelle Versuch, auf jetzt
schon drohende Mißstände bezüglich Zukunft und Gesellschaft aufmerksam zu machen,
verläuft im Sande.
Da ich den Film Quiet Earth von Geoff Murphy sehr hoch einschätze, bin ich wohl
auch mit falschen Erwartungen ins Kino gegangen. Als echter Hopkins-Fan war der Filmbesuch
natürlich sowieso Pflicht, aber auch Anthony als McCandless kann den Film nicht retten.
Ich mag spannende Aktionfilme, aber in Freejack war zu schnell klar, was als
Nächstes kommt. Der ganze Hintergrund wirkte zu unecht, zu gestellt, und das lag nicht
allein an den Autos, denen man einfach eine Kunststoffverkleidung übergestülpt hatte, um
sie etwas futuristischer wirken zu lassen. Stellenweise wirkten die Verfolgungsszenen nur
nervig, weil keine Spannung aufkam.
Emilio Estevez ist einfach zu farblos für die Rolle des um sein Leben kämpfenden
Freejacks und wurde z.B. von Mick Jagger dann auch schnell aus dem Vordergrund verdrängt.
Irgendwie wirkt der Film, als habe man an der Produktion gespart, denn sogar die Szenen,
die mir gut gefielen, als z.B. McCandless Alex und Julie vor einer "gedachten"
Landschaft Einblicke in seine Gedanken gibt, wird die Bluebox-Technik zu offensichtlich.
Trotzdem ein mittlerer Daumen, weil mir die Idee des Films, bzw. des Romans gefiel!
© 1992 by Bennet B.
(Hopkins Files Nr.3) |
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