Juggernaut
18 Stunden bis zur Ewigkeit

USA 1974
Regie: Richard Lester / Produzent: Richard Alan Simmons / Drehbuch: Richard De Koker
Mit: Richard Harris (Fallon), Omar Sharif (Kapitän Brunel), David Hemmings (Charlie Braddock), Anthony Hopkins (Supt. John McCleod), Freddie Jones (Sid Buckland), Ian Holm (Reeder) u.a.

Der Luxusdampfer Britannic befindet sich unter dem Kommando von Kapitän Brunel (Omar Sharif) mit 1200 Passagieren an Bord auf einer Kreuzfahrt, als eine anonyme Bombendrohung bei der Reederei eingeht. Der Erpresser, der sich unter dem Pseudonym "Juggernaut" meldet, fordert 500.000 Pfund, zahlbar innerhalb von achtzehn Stunden, ansonsten werden sieben im Rumpf versteckte Sprengsätze das Passagierschiff in Stücke reißen.
Schwere Stürme peitschen den Atlantik, was eine Evakuierung der auf der Britannic befindlichen Passagiere unmöglich macht. In London wird unverzüglich ein Krisenstab einberufen. Unter der Leitung von Polizist John McCleod (Anthony Hopkins) beginnt eine fieberhafte Fahndung nach "Juggernaut". McCleod hat auch persönliche Gründe, den Erpresser so schnell wie möglich dingfest zu machen, denn seine Frau und seine beiden Kinder befinden sich ebenfalls an Bord des Schiffs.
Der zuständige Reeder (Ian Holm) hat sich dazu durchringen müssen, das verlangte Erpressergeld vorerst nicht zu zahlen. Aus diesem Grund werden die Bombenexperten Fallon (Richard Harris) und Charlie Braddock (David Hemmings) auf die Britannic gebracht, um mit ihrem Team die Sprengsätze zu entschärfen. Man findet die Bomben, doch das Entschärfen ist weit komplizierter als angenommen. Ein Experte muß den raffinierten Zündmechanismus konstruiert haben, so daß die explosive Ladung nicht ohne "Juggernauts" Hilfe unschädlich gemacht werden kann. Doch die Zeit wird knapp, und die Uhr läuft gegen die Britannic und ihre Passagiere....

Der 1974 gedrehte Spielfilm Juggernaut ist einer der ersten sogenannten "Katastrophenfilme", die an Bord eines Passagierschiffes spielen und (neben The Poseidon Adventure von 1972) auch einer der besten. Der von Regisseur Richard Lester inszenierte Thriller ist spannend und handwerklich perfekt in Szene gesetzt. Lester, der zuvor hauptsächlich auf Komödien abonniert war (A Hard Day's Night, Help und How I Won the War), mietete für diesen überzeugenden Abstecher ins Katastrophengenre einen Original-Luxusliner und drehte auf hoher See.
Die Besetzungsliste kann sich ebenfalls sehen lassen: Omar Sharif, David Hemmings, Freddie Jones, Ian Holm, Anthony Hopkins und allen voran Richard Harris, der in Juggernaut wohl einen seiner besten Auftritte hat. Die Rolle des zynischen Sprengstoffexperten Fallon scheint dem irischen Schauspieler geradezu auf den Leib geschrieben, während Omar Sharif als Schiffskapitän eher ein wenig steif und seekrank wirkt. Die Nebendarsteller David Hemmings (weltberühmt seit Blow Up), Freddie Jones und Ian Holm (leider bis heute weit unterschätzt!) spielen routiniert und eindrucksvoll, so auch Anthony Hopkins, dessen Part jedoch arg klein geraten ist. Es gibt nur wenige Momente im Film, in denen er die Gelegenheit hat, sein Können unter Beweis zu stellen. So ist zwar Juggernaut nicht unbedingt ein Film, der für uns Hopkinsianer mehr als nur ein paar Kurzauftritte des Walisers bereithält, trotzdem lohnt es, den Videorecorder bei einer der zahlreichen Fernsehausstrahlungen schleunigst auf Aufnahme zu stellen.
Richard Lesters Film ist spannend von Anfang bis Ende und hat sowohl etwas Action als auch psychologisches Taktieren zu bieten. Da lehnt man sich gerne gemütlich im sicheren Fernsehsessel zurück und läßt sich ein auf dieses kurzweilige Filmvergnügen.

© 1995 by Bettina B.
(Hopkins Files Nr.14)

 

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