The Mask of Zorro
Die Maske des Zorro

USA 1998
Regie: Martin Campbell / Produzent: Doug Claybourne u. David Foster / Drehbuch: John Eskow, Terry Rossio u. Randall Johnson / Musik: James Horner
Mit: Anthony Hopkins (Zorro / Don Diego de la Vega), Antonio Banderas ( Zorro / Alejandro Murrieta), Catherine Zeta-Jones (Elena) u.a.

Zorro wird ewig leben

Inhalt

Diego De la Vega ist Zorro. Als die Spanier Kalifornien besetzen wollen, sich die Einwohner aber weigern, da sie sich durch Zorro im Rücken stark fühlen, greift Gouverneur Don Rafael Monterro zu rabiaten Mitteln um den Volkshelden auszuschalten: Er will drei unschuldige Bauern erschießen lassen - natürlich als Lockmittel für Zorro, um diesen dann zu töten. Zumindest der erste Teil des Planes von Monterro geht auf. Zorro erscheint und kann die drei Unschuldigen vor der Exekution retten. Zorro selbst begibt sich hierbei in äußerste Gefahr und wird beinahe von einer Einheit spanischer Kämpfer erschossen, würden ihm in diesem Moment nicht zwei Kinder zur Hilfe kommen. Zorro kann den Spaniern entkommen und bedankt sich sogleich bei den Brüdern. Einem von beidem hängt er als Zeichen seines Dankes ein Amulett um den Hals und zieht daraufhin wieder ab, um zu dem Balkon von Rafael Monterro zu schwingen und diesem sein Zeichen in den Hals zu ritzen. Darauf hin macht er sich davon und kann von den zahlreichen spanischen Kämpfern nicht daran gehindert werden.
Zu Hause angekommen demaskiert sich De la Vega und widmet sich sogleich seiner kleinen Tochter Elena, die sodann in ihrer Wiege den aufregenden Geschichten ihres Vaters lauscht. Wenig später gesellt sich De la Vegas schöne Frau Esperanza dazu, die die letzte Zeit damit verbracht hat, um ihren abenteuerlustigen Gatten zu bangen. Dieser spürt ihre Angst und macht ihr klar, dass dies der letzte Auftritt Zorros gewesen sei, da die Spanier nun das Land verlassen würden. Es folgt ein leidenschaftlicher Kuß, der jedoch jäh durch das Eindringen von Gouverneur Monterro und seinen Gefolgsleuten unterbrochen wird. Er entlarvt De la Vega als Zorro, da er ihm eine Verletzung, resultierend aus den eben erfolgten Aktionen, nachweisen kann. Doch ganz ohne Widerstand will sich De la Vega nicht abführen lassen. Es kommt zu einem aufreibenden Gefecht zwischen Monterro und ihm. Als Diego die Überhand zu erlangen scheint, versucht einer von Monterros Gefolgsleuten den sonst Maskierten zu erschießen. Esperanza schmeißt sich jedoch vor ihren Ehemann und wird von dem Schuß tödlich verletzt. Die Reaktion Monterros ist sehr emotional: Auch er liebt Esperanza und kann ihren Tod nicht ertragen, ersticht darauf hin kurzerhand den Mörder der Frau. Doch Diegos Schmerz wiegt noch viel schwerer. Traurig hält er seine leblose Frau in Händen und registriert dann, wie seine kleine Tochter Elena schreit. Sogleich will er zu ihr eilen, doch wird dieses Vorhaben von Rafael gestoppt, der ihn unsanft auf den Boden befördert. Don Diego De la Vega wird später in ein Gefängnis transportiert, Don Rafael Monterro behält seine Tochter und wird diese als die seine aufziehen.
Zwanzig Jahre sind vergangen. Die Brüder Murrieta, die Zorro damals geholfen haben, ziehen mit einem Ganoven namens Jack durch die Lande und rauben, was sie nur können. Eines Tages wird das Trio von der Armee des Captain Love zerschlagen. Jack wird angeschossen, einer der Murrieta-Brüder erschießt sich aus seinem Ehrgefühl heraus selbst, der andere, Alejandro, kann fliehen, muß jedoch mit ansehen, wie seinem toten Bruder der Kopf durch Captain Love abgeschlagen wird und bei dieser Aktion das Amulett von Zorro weggeschleudert wird. Nachdem die Armee abgezogen ist, steckt Alejandro das silberne Stück ein und zieht schweren Herzens alleine weiter. Während dessen kommt Don Rafael Monterro wieder in Kalifornien an. Sogleich sucht er die Gefängnisinsel auf, zu welcher Zorro damals gebracht wurde. Er will herausfinden, ob der ehemalige Rächer mit der Maske noch lebt und ihn wenn nötig beseitigen. Er trifft einen völlig verwahrlosten Haufen alter Männer auf, die alle insistieren, Zorro zu sein. Ein Mann, der besonders stark auf diesem Standpunkt beharrt, wird erschlagen. Rafael ist zufrieden. Doch kurz nachdem Monterro das Gefängnis verlassen hat, ereignen sich wichtige Dinge. Einem Wärter wird der Hals umgedreht, ein alter grauhaariger Mann befreit sich aus seinen Ketten: Zorro. Geschickt gelingt es ihm, das Gefängnis zu verlassen. Zorro lebt - und er ist frei.
Kurze Zeit später hält Rafael Monterro eine Rede vor dem Volk Kaliforniens. Er will den Eindruck erwecken, er sei wiedergekommen, um dem Volk zur Unabhängigkeit von Spanien und Mexiko zu verhelfen. Anscheinend gelingt ihm dieses Vorhaben auch. De la Vega, der sich auch unter das Volk gemischt hat, kann kaum einhalten und will seinem Todfeind mit einem Messer an die Kehle gehen. Eine Frau, die gerade zu Rafael stapft, und die dieser als seine Tochter vorstellt, hindert Zorro an seinem Vorhaben. Traurig sieht De la Vega Elena, traurig bemerkt er, dass Monterro sie ganz zu der seinen Tochter gemacht hat.
Unterdessen gießt Alejandro Murrieta in einer Bar den Schmerz des Verlustes seines Bruder mit Whiskey herunter. Ihm ist das Geld ausgegangen. Er ist bereit, das silberne Medaillon, was einst Zorro seinem Bruder schenkte, für einen Whiskey herzugeben. De la Vega, der zufälligerweise gerade vorbeikommt, kann ihn jedoch daran hindern. Zudem kann er ihn davon abbringen, sich in seinem volltrunkenen Zustand auf Love zu stürzen, der auch in der Nähe ist. Nach einem kleinen Handgemenge zwischen Alejandro und De la Vega offenbart letzterer dem Betrunkenen, wer er ist und bietet ihm seine Hilfe im Kampf gegen Captain Love an.
Diese Hilfe besteht vor allem aus körperlichem Training. Hierzu führt Zorro den jungen Mann in seinen früheren Trainingsplatz, den "Bau des Fuchses". De la Vega teilt Alejandro mit, dass er selbst auch noch eine Rechnung mit Rafael Monterro offen habe. Danach gibt er Alejandro eine erste Lektion in Sachen Fechten. Der junge Mann lernt sehr schnell, wenngleich er auch nicht begeistert von den harten Trainingsmethoden seines Mentors ist. Nachdem Murrietas körperliche Eigenschaften perfektioniert sind, verschafft De la Vega ihm eine Rasur und einen Haarschnitt.
In der nächsten Nacht beschafft sich der Schüler Zorros in einer aufwendigen und gefährlichen Aktion einen schwarzen Hengst. De la Vega ist von diesem Aktionismus jedoch nicht sonderlich begeistert und macht ihm klar, dass es mehr benötigt als Raub und Holzritzereien, um ein wahrer Zorro zu sein. Diese harten Worte seines Meisters bringen Alejandro so in Rage, dass er seine Lektionen mit ihm abbrechen und in Zukunft alleine weitermachen will. Doch De la Vega will ihn nicht so einfach gehen lassen, fordert ihn statt dessen zum Duell auf. Entschlossen greift der junge Mann zum Degen und ist auf einen ernsten Schlagabtausch mit De la Vega gefaßt. Doch dieser zieht nur einen Löffel und macht Alejandro bewußt, dass er zwar alle körperlichen Voraussetzungen für eine Auseinandersetzung besitzen würde, ihm aber noch Charme fehle.
Nachdem Zorro ihm diesen auch antrainiert hat, besuchen die beiden ein Festessen für alle Dons, ausgerichtet von Rafael Monterro. Alejandro gibt sich hierbei als spanischer Don, Finanzberater vom spanischen Hof aus. Monterro glaubt ihm diese Geschichte und lädt ihn darauf hin zum Essen ein. Auch De la Vega ist hierbei mit von der Partie und gibt sich als Diener von Alejandro mit Namen Bernardo aus. Während Alejandro mit den anderen Dons fein ißt, macht sich De la Vega auf den Weg in die Gemächer Monterros, um herauszufinden, warum sich Monterro wieder in Kalifornien aufhält. Nach einem leidenschaftlichen Tanz mit Elena gelingt es Alejandro schließlich, an einer Rede Monterros vor den Dons teilzunehmen. Dabei wird er gewahr, dass Rafael dem Besitzer von Kalifornien Santa Ana, das Land mit Hilfe von Gold abkaufen will. Das Gold stammt jedoch aus einer Miene in Kalifornien selbst, wovon Santa Ana nichts weiß.
Am nächsten Tag erhält Alejandro die Gelegenheit, mit den anderen Dons die Miene zu besichtigen: Hier herrschen schlechteste Bedingungen, die Arbeiter werden wie Nutztiere behandelt und festgehalten.
Unterdessen striegelt De la Vega in einem Stall Monterros den schwarzen Hengst Alejandros und weiß das Tier durch ein dunkles, angenehmes Summen zu beruhigen. Elena, die den Raum betritt, spricht Diego auf seine Stimme an und lobt sie. Es folgt ein kurzes Gespräch über die verstorbene Mutter Elenas. Rafael hatte Elena eine falsche Geschichte über deren Tod erzählt, doch kann Don Diego, den Elena für Bernardo, den Diener hält, nicht korrigierend eingreifen. Er erzählt ihr nur mit traurigen Augen, dass auch er einen lieben Menschen vor langer Zeit verloren hat: seine Tochter.
In der Zwischenzeit besucht Alejandro auf dessen Wunsch hin Captain Love. Jener hat das Gefühl, dass Alejandro der gesuchte Murrieta-Bruder ist und präsentiert ihm den konservierten Kopf des toten Bruders. Trotz großer innerer Erschütterung läßt sich Alejandro nichts anmerken und verläßt Love. Im Bau des Fuchses angekommen, schmiedet er zusammen mit Diego de la Vega einen Plan, wie sie an die Landkarte der Miene kommen können. In derselben Nacht noch gelingt es Alejandro diese zu entwenden. Im Stall von Rafael Monterro kommt es zu einer leidenschaftlichen Begegnung zwischen Alejandro und Elena.
Alejandro schmiedet später Pläne, wie Zorro und er die Arbeiter der Miene befreien können. Doch Diego hat ganz andere Gedanken im Kopf. Er will seine Tochter wiederhaben. Alejandro muß sich alleine um die Mienenarbeiter kümmern.
Im Hofe von Monterro kommt es dann zu dem Zusammentreffen von De la Vega und Monterro. Elena kommt kurze Zeit später hinzu und versteht nicht, was - in ihren Augen - "Bernardo" von ihrem Vater und ihr will. Nach und nach, und vor allem, als sie den wahren Namen Diegos hört, wird ihr langsam klar, dass Rafael Monterro sie jahrelang belogen hat. De la Vega wird zunächst von der Leibwache Monterros eingesperrt, wenig später jedoch von seiner Tochter befreit.
Während dessen ist Alejandro an der Miene angelangt und kann die Sprengarbeiten dort ein wenig verzögern. Doch erst der später eintreffende De la Vega kann ihm die Schützenhilfe geben, die er benötigt, um Captain Love zu töten. Elena und später auch Alejandro können die Mienenarbeiter retten, bevor die Miene in die Luft fliegt. Zorro gelingt es zwar, Rafael Monterro zu töten, doch stirbt auch er später an einer tödlichen Schußverletzung - in den Armen seiner Tochter, die ihn als Vater anerkannt hat. - Später heiraten Elena und Alejandro und haben zusammen einen Sohn. Alejandro ist in die Fußstapfen De la Vegas getreten und agiert als Zorro.

Beurteilung

- Unterhaltsamkeit: Der Film weiß durchgehend zu unterhalten. Niemals kommt Langeweile auf. Schon der Anfang ist höchst unterhaltsam, das Ende nicht weniger aufregend - auch zwischendurch kommt nicht einmal phasenweise Leere auf. Der Film ist prall gefüllt mit Action, Kampfszenen und einer großen Portion Humor. Zudem setzt die Romanze zwischen Elena und Alejandro romantische Akzente.
- Glaubwürdigkeit: Hier hat der Film allerdings seine Schwächen. Schon der Beginn ist höchst unglaubwürdig. Bislang habe ich nie vernommen, dass Zorro über besondere Superkräfte verfügt, deshalb ist es höchst unglaubwürdig, dass ein einziger Mann im mittleren Alter fähig ist, eine ganze Horde ausgebildeter Soldaten zum Narren zu halten und dieser zu entkommen. Nun gut, zwei Kinder schalten sich in das Geschehen ein und helfen dem schwarzen Rächer, doch dennoch wirkt Zorro zu stark, zu wendig, zu übermächtig. Zwar geht von dieser Übermacht in der Szene in De la Vegas Haus, als er zusammenzuckt, als seine Frau seine Wunde am Arm berührt, etwas verloren, doch gewinnt man kurze Zeit später, als es ihm gelingt eine Vielzahl von Monterros Gefolgsleuten zur Seite zu werfen, wieder den Eindruck, dass man Zorros Figur zu viel übermenschliche Kraft verliehen hat. Dieser Eindruck verstärkt sich, als De la Vega aus dem Gefängnis ausbricht. Wieso gelingt es ihm erst nach zwanzig Jahren, einem Gefängniswärter aus einer Zelle heraus das Genick zu brechen? Diese Aktion hätte er doch schon kurz nach seiner Einlieferung vollziehen können - zumal er damals eigentlich über noch mehr Kraft verfügt haben mußte, als zwanzig Jahre später. Normalerweise müßte De la Vega nach einer so langen Zeit in einem Gefängnis, in welcher er sich nicht viel körperlich betätigen konnte und wo er sicherlich keine sonderlich nährstoffreiche Kost serviert bekommen hat, vollkommen entkräftet und abgemagert sein. Schaut man sich die anderen Schreckgestalten des Gefängnis an, so sieht man, dass jene eher unterernährt ausschauen. De la Vega hingegen erscheint sogar ein wenig übergewichtig. Fürwahr, seine äußere Erscheinung, die Ästhetik betreffend, läßt zu wünschen übrig: Er hat verrottete lange Haare und einen verwirrten Bart. Doch warum hat er anscheinend all seine körperliche Kraft behalten? Ein Wundermensch? Wir werden dies wohl nie erfahren...
Wenn man unbedingt will, kann man diesen enormen Kraftakt, der bei dem Gefängnisausbruch vollzogen wird, dadurch erklären, dass De la Vega unbedingt fliehen will und Wünsche bekanntlich Berge versetzen. Das erklärt dann jedoch nicht, warum der gealterte Zorro später im Hinterhof den zugegebenermaßen angetrunkenen Alejandro wie eine Fliege an die Wand schleudert und ihm auch ansonsten in allen kraftbezogenen Belangen weitaus überlegen ist. Das Alter ist in Sachen Kräfteverlust wohl spurlos an Zorro vorbeigegangen. Denn auch später im "Bau des Fuchses" kann der Zuschauer keine körperlichen Mängel an De la Vega entdecken. Die Fechtereien gegen Alejandro gehen ihm leicht von der Hand, ebenso scheint er ein wahrer Meister im Peitscheschlagen zu sein. Was ein wenig aus dem Rahmen fällt, ist der Schluß des Filmes. Wieso hat Zorro - ein anscheinend enorm starker Mann - so große Probleme mit Monterro? Ist dieser in den vergangenen Jahren auch nicht gealtert und dem Rächer mit der schwarzen Maske körperlich ebenbürtig? Anscheinend! Trotz aller Stärke stirbt Zorro am Ende des Filmes, weil er zwischenzeitlich von einer Kugel getroffen wurde. Dies ist schade und auch ein wenig unglaubwürdig. Zum einen ist es durchaus möglich, dass man Schüsse dieser Art überlebt (siehe nur Drei-Finger-Jack, der die erste Attacke von Love durchaus überlebte und danach noch in der Miene Schwerstarbeit ausführen konnte), zum anderen müßte ein augenscheinlich so monströs starker Mann wie Diego De la Vega diesen Schuß aushalten. Aber wie das Script so wollte, starb er.
Etwas anderes, das ich als unglaubwürdig betiteln möchte, ist die schnelle Verwandlung Alejandros vom lumpigen Straßendieb zum ehrwürdigen Beschützer der Armen. Wie kann es sein, dass ein Mann, der gestern noch ohne Charme und Kampftechnik als schamloser Räuber durch die Gegend zog, schon morgen ein gutaussehender Degenfechter mit Sinn für Anstand und Gerechtigkeit ist? Mir fehlt da ein wenig die Zeit, die eine solche Entwicklung normalerweise beansprucht. Oder ist De la Vega wirklich so ein Übermensch, dass er ihm alles, was für diese brachiale Entwicklung von Nöten war, in einer scheinbar so kurzen Zeit beibringen konnte? Erstaunlich! Genauso erstaunlich ist dann später die Übermacht, mit der Alejandro an seine Kämpfe geht. Er schlägt sich mit zwanzig Leuten auf einmal, es sieht dabei immer gut für ihn aus. Dumm nur, dass sein störrisches Pferd ihn immer wieder schlecht aussehen läßt...
Zwar finde ich die Szenen zwischen Elena und Alejandro aufregend und durchaus interessant, doch kann ich nicht verstehen, warum Elena sich so sehr für diesen Mann begeistern kann. Schon am Anfang, als Alejandro noch als Pferderäuber herumschleicht, macht sie ihm schöne Augen. Später dann auf dem Bankett ihres Vaters tanzt sie leidenschaftlich mit ihm. Dann später in der Scheune kommt es zum ersten intensiven Kontakt. Doch frage ich mich, woher Elena weiß, dass Don Alejandro und der Maskierte ein und dieselbe Person sind? Weiß sie dies wirklich oder begeistert sie sich vielleicht für zwei Männer? Alles in allem stört diese mangelhafte Kausalität in dem Film jedoch nicht. Man bemerkt diese kleinen Fehlerchen gar nicht, da man so in die rasante Handlung vertieft ist.

Intention

Nun ja, es ist nicht einfach, in all diesen Wirren des Fechtkampfes und der körperlichen Gewalt eine sinnvolle Aussageabsicht herauszufiltern. Ich möchte hier auch nichts überinterpretieren, doch denke ich, dass man durchaus sagen kann, dass es den Machern des Filmes darum ging, Werte wie Nächstenliebe, Gerechtigkeit und Ehrlichkeit hervorzuheben. Natürlich steht die Figur des edlen Heldens Zorro im epischen Stil im Vordergrund, doch hat man dennoch nicht darauf verzichtet, seine Taten als beispiel- und lehrhaft darzustellen.

Darsteller

Antonio Banderas soll eigentlich der Hauptdarsteller dieses Action- und Abenteuerspektakels sein, wenngleich es für mich eher Anthony Hopkins ist. Doch trotz meiner anders gewichteten Sympathie und Betrachtungsweise kann Banderas durchaus überzeugen. Er versteht es, seinen Nachwuchs-Zorro durchaus edelmütig und elegant darzustellen, in den gegebenen Situation sehr erotisch und verführerisch zu sein und phasenweise immer wieder eine beträchtliche Portion Humor einzustreuen. Für die überradikale Entwicklung vom verkommenen Straßenräuber zum Edelmann Klein-Zorro kann der Schauspieler selbst nichts, dennoch ist es schön zu sehen, wie unbeherrscht und stillos Banderas zunächst mit dem Degen herumfuchtelt. Der Mann bietet wirklich eine sehr gute Leistung in diesem Film. Auch die zahlreichen Kampfszenen meistert der Schauspieler sehr athletisch - Respekt! - Der für mich hervorstechende Schauspieler ist jedoch Anthony Hopkins, der hier eine sehr ungewohnte Rolle spielt.
Ich persönlich habe Hopkins bislang noch gar nicht in einer solch kraftvollen und phasenweise sehr ästhetischen Rolle gesehen und bin darum froh, dass er in diesem Film mitspielt. Die schauspielerische Leistung ist durchgehend - wie man es von Hopkins gewohnt ist - vorzüglich. Ganz besonders schön ist in der englischen Originalversion der Klang seiner Stimme: sehr in die Tiefe gedrückt und sehr klangvoll. Alleine wie ausdrucksstark er das einzige Wort "Charme" hervorbringt, ist sehenswert. In Sachen Komik ergänzt er sich gut mit Banderas. Während Banderas eher der deppenhafte Clown ist, brilliert Anthony Hopkins durch eine ordentliche Portion trockenen Humor. Der Clou ist hierbei sicherlich die Löffelszene, in welcher De la Vega das Eßinstrument hochhält, dieses dabei auch noch einen leichten Zischlaut von sich gibt und der Mann bei der Aktion bierernst ausschaut. Grandios. Sehr schön sind auch die kämpferischen Leistungen von Sir Anthony. Er geht so elegant mit dem Degen um, als sei er diese Art von Kampfsport gewohnt - für Banderas gilt in dieser Hinsicht das Gleiche. Das emotionale Spiel von Hopkins kann besonders überzeugen. Dem Zuschauer wird ganz warm ums Herz, wenn er liebevoll als De la Vega zu seinem kleinen Kinde spricht und es zärtlich küßt. Ebenso ausdrucksstark ist die Stallszene mit Elena, in welcher ihm Tränen in den Augen stehen und er sich nur schwer in Zaum halten kann, hinter ihr herzurufen, um ihr die ganze Wahrheit zu offenbaren. Auch die Todesszene ist stark gespielt, wenngleich es für mich als Hopkins-Fan schwer zu akzeptieren ist, dass gerade dieser Charakter von uns geht. Überrascht war ich vom Aussehen Hopkins' in diesem Film. Nicht nur, dass er einige Kilo abgenommen hat, so hat er sich anscheinend auch noch bräunen lassen. Anders kann ich mir sein braunes Gesicht nicht erklären. Diese Gesichtsfarbe steht dem Mann jedoch extrem gut, seine herrlich blauen Augen stechen hervor, verleihen der Figur des Diego De la Vega eine glanzvolle Ästhetik. Ich weiß nicht, ob die langen Haare Hopkins eigene Mähne ist, oder ob er sich Kunsthaar hat anhängen lassen, wie dem auch sei, es unterstützt - in der etwas gestutzten Form zusammen mit dem Musketier-Bärtchen - die Ehrwürdigkeit der Figur.
Was mich an Catherine Zeta-Jones stört, hat weniger mit ihrer Person selbst zu tun, sondern mit ihrer Aussprache im englischen Original. Wieso muß sie als einzige Darstellerin einen spanischen Akzent sprechen? Weder Hopkins noch der Darsteller des Rafael sprechen einen solchen, deshalb wirkt dies bei Jones ein wenig affektiert. Ansonsten kann die Schauspielerin gefallen, spielt ihre Rolle, wie ich meine, insgesamt aber ein wenig zu leichtfüßig und fröhlich. Als der Pfarrer in der Kirche festgenommen werden soll, verzieht sie kaum eine Mine. Erst am Schluß, als Elena um ihren soeben verstorbenen Vater weint, kann Jones mit einer genau abgestimmten Emotion aufwarten. Aber dennoch spielt sie ihre Rolle solide.

Fazit

Der Film ist durchaus sehenswert! Ein paar kleine kausale Fehler sind zwar vorhanden, werden beim ersten Ansehen jedoch nicht wahrgenommen.

© 2001 by Nadine S.

 

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