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Oscar
1992
64th Academy AwardsDie
Nacht der Nächte
Doch, doch sie war es wirklich. Zumindest für alle Anthony
Hopkins Fans! Wie schon Kevin Costner im Vorjahr sagte, die Oscar-Verleihung mag nicht
annähernd so wichtig sein wie andere Geschehnisse auf der Welt, aber für sämtliche
Preisträger gehört sie wohl immer zu den bedeutsamsten Ereignissen ihres Lebens!
Jedenfalls bot sich dem Betrachter bei der diesjährigen Ausgabe der Academy Awards wieder
erneut ein riesiges Spektakel. Gewohnheitsmäßig ging eine weiteres Mal so ziemlich alles
glatt über die Bühne, nur bei der Entzifferung der Nominierungen und teilweise auch der
Gewinner hatten die Stars (ebenso die möchte-gern-Stars) einige Probleme. Ansonsten bot
uns Hollywood einmal mehr eine grandiose Show.
Billy Crystal, ein wirklicher Gewinner, jedenfalls für die Oscar-Verleihung, führte wie
bereits im Vorjahr gekonnt und routiniert durch die Sendung und hatte es, was seine
kleinen Boshaftigkeiten anging, besonders auf Jack Palance abgesehen, welcher mit seinen
flott aufs Parkett gelegten Liegestützen für eine köstliche Einlage sorgte und uns
zeigte, er ist nicht nur in seinen schauspielerischen Leistungen immer noch topfit. So
wäre dem vergnüglichen Fernsehabend eigentlich nichts mehr im Wege gestanden, wenn
nicht...
Nein, nein, es war von Anfang an ein vergnüglicher Abend,... nur über meinem Befinden
lag so eine Art Spannung, eine gewisse Unruhe. Eine nicht unerhebliche Unruhe!
Die Ursache jenes unterschwellig vorhandenen konstanten Unbehagens? Nun, die saß in der
Gestalt eines kleinen Walisers samt Gattin unter den Gästen der besagten Veranstaltung.
Tatsächlich wurden sämtliche Fans dieses großartigen Schauspielers (sollte ich sagen
Kannibalen?) großer nervlicher Spannung und Belastung ausgesetzt, welche sich dann ins
Gigantische steigerte, als derselbe Herr Kathy Bates von seiner Nominierung reden hörte.
Nun, ehrlich gesagt, ich weiß gar nicht mehr so richtig, wie ich mir die Zeit bis zu
diesem Moment überbrückte. Diese pulsbeflügelnde Ungewißheit fand endlich ein sich in
unbändiger Erleichterung, vor allem aber Begeisterung entladendes Ende.
Man mag zu bestimmten Entscheidungen der Academy stehen wie man will, Anthony Hopkins als
besten männlichen Hauptdarsteller auszuzeichnen, das zeugt von einem wiedererwachten
Gerechtigkeitssinn ihrer Mitglieder. Was mich ebenfalls sehr freute, so ziemlich jeder im
Saal schien Mr. Hopkins den Oscar wirklich von Herzen zu gönnen. Man spürte förmlich
die ihm entgegengebrachte Anteilnahme. So lautet denn auch mein persönliches Gesamturteil
über diese Veranstaltung: Superb!!!
Nebenbei gesagt, über die Auszeichnungen Jodie Fosters, Jonathan Demmes und Ted Tallys
freute ich mich natürlich genauso. Man freut sich doch immer über Auszeichnungen, welche
absolut vollständig verdient sind!
© 1994 by Matthias W.
(Hopkins Files Nr.4)
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