Oscar 1994

Oscar 1994
66th Academy Awards

Oh, welch' Freude trat in mein Gesicht, als ich die diesjährigen Oscar-Nominierungen las: Tony nominiert für den besten Hauptdarsteller, Emma für die beste Hauptdarstellerin, Was vom Tage übrigblieb als bester Film und fünf weitere Nominierungen in anderen Kategorien! Springt auf und jauchzt: "Heissa!"
Oh, wunderschöner Augenblick, daß du niemals endest!
Doch bei genauerem Studieren der Nominierungen stechen einem unweigerlich Namen wie Tom Hanks und Holly Hunter ins Auge. Würde die Academy die Oscars wieder "kranken" Menschen verleihen, so wie sie es schon seit Jahren macht? Dann hätte unser Tony ja noch eine faire Chance gehabt, schließlich hatte er einen liebeskranken Butler gespielt. Aber nein, Tom Hanks war kränker; Nun ja, in der Mitte des Films Philadelphia war er das vielleicht. Komischerweise schien er am Ende im Krankenhaus wieder etwas gesünder auszusehen. Schlechtes Make-up, was?! Das wäre mir aber sicher nicht aufgefallen, wenn der Film mich mitgerissen hätte oder zumindest Tom Hanks darstellerische Fähigkeiten, was sie aber absolut nicht taten. Zugegeben, es ist schwer für einen Schauspieler, der bisher nur in Komödien gespielt hat, in ernsten Rollen zu überzeugen. Also ein guter Schauspieler vermag das ohne Weiteres. Tom Hanks nur leider nicht. Ohne Toms Leistung herabwürdigen zu wollen (besonders, weil ich ihn eigentlich auch ganz gerne sehe), frage ich mich doch, warum er den diesjährigen Oscar für den besten Hauptdarsteller mit nach Hause nehmen durfte und nicht Tony (Wer hat da eben "Warum?" gefragt??) oder zumindest Daniel Day Lewis für seine starke Leistung in Im Namen des Vaters? Irlandkonflikt und Menschen mit Emotionsproblemen sind eben zur Zeit nicht "in". AIDS ist das Thema Nr.1. Zugegeben berechtigterweise. Aber allmählich reitet sich Hollywood auf der Modewelle zu Tode.

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