Teil 1 von 2 / Teil 2 von 2

Switch
von Lilith

Teil 2 von 2

Wie reagiert ein körperlich gesunder Mann, wenn er nach acht Jahren absoluter Abstinenz wieder die Gelegenheit zu intimerem Kontakt mit einer Frau bekommt?

Vor wenigen Tagen erst hatte sie diesen Gedanken beim Einschlafen gestreift und ihn - peinlich berührt von ihrem unprofessionellen, weiblichen Interesse an einem Mann wie Hannibal Lecter - sofort wieder fallengelassen. Jetzt war sie der Beantwortung dieser Frage um einiges näher als ihr lieb sein konnte. Interessanterweise ängstigte sie diese Tatsache aber nicht annähernd so, wie sie es eigentlich sollte.

Sie mochte sich gar nicht vorstellen, was andere Insassen dieses Irrenhauses in so einer Situation mit ihr gemacht hätten. Im Vergleich dazu fand sie die Dinge, die dieser Verrückte da mit ihrem Hals anstellte, auf eine irritierende Weise... anregend. Außerdem zeigte Dr. Lecter im Hinblick auf seine Möglichkeiten eine erstaunliche Zurückhaltung. Zumindest bis jetzt.

Diese Tatsache wog umso schwerer, weil sie aufgrund der körperlichen Nähe zu ihm sehr genau spüren konnte, dass er in sexueller Hinsicht an diesem Spielchen stark beteiligt war. Er rückte aber keinen Zentimeter von ihr ab, um diese Tatsache zu verbergen, sondern blieb so nahe wie möglich bei ihr und schien sie mit allen ihm zur Verfügung stehenden Sinnen in sich aufzunehmen.

Sie leistete ihm keinerlei Widerstand, als er sie stückweise losließ und dabei ihren Körper auf eine zurückhaltende, aber ungemein sinnliche Weise erkundete. Nach einigen weiteren Momenten strich er mit einer Hand über ihr Haar und wickelte anschließend ein paar Strähnchen um seine Finger. Mit dem Zeigefinger der anderen strich er zart an ihrer Kinnlinie entlang, bis er ihren Mund erreichte.

Schließlich senkte er seine Lippen erneut auf die ihren. Allerdings war der Kuss von einer ganz anderen Qualität, als Clarice erwartet hatte.

Wäre der Kuss leidenschaftlich und fordernd gewesen, hätte sie damit umgehen können, aber die Art und Weise, wie er sich ihrer bemächtigte, war auf eine bezwingende Art... sehnsüchtig. So küsste niemand, der vorhatte, jemandem Zwang anzutun. So küsste jemand, der einen wunderschönen, aber flüchtigen Augenblick festhalten wollte, weil er genau wusste, dass er keine zweite Gelegenheit dafür bekommen würde.

In diesem Moment begriff sie, dass Hannibal Lecter ihr niemals irgendeinen Schaden zufügen würde. Noch würde er sich ihr, von diesen situationsbedingten Zärtlichkeiten einmal abgesehen, in irgendeiner Weise mit Gewalt aufdrängen. Was immer er auch mit anderen Menschen getan hatte, mit welcher Kaltblütigkeit er Schmerz und Tod über seine Opfer gebracht hatte, sie war aus diesem Kreis ausgenommen. Clarice Starling hatte vor diesem Mann nicht das geringste zu befürchten.

Wie um ihre Gedanken zu bestätigen, beendete er den Kuss, lies sie endgültig los und trat zurück. Er verschaffte ihr damit genug Raum, um ihren Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen.

Als sie sich wieder einigermaßen gefangen und gerade hingestellt hatte, sagte er mit heiserer, belegter Stimme zu ihr,

"Sie gehen jetzt besser zu der Gittertüre da vorne, Clarice. Sie können denen da draußen ja ein Märchen erzählen und behaupten, Sie hätten mich irgendwie außer Gefecht gesetzt. Ich entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten, die ich Ihnen zugemutet habe, aber meine Beherrschung wird in Ihrer unmittelbaren Gegenwart offensichtlich stärker beansprucht, als mir lieb ist. Im Interesse Ihres guten Rufes, Clarice... gehen Sie."

Als sie seiner Aufforderung nicht gleich nachkam, reagierte er unwillig und drängte sie, wobei seine Stimme eine Nuance an Schärfe und Bedrohlichkeit zugelegt hatte.

"Clarice, ich warne Sie. Gehen Sie jetzt sofort nach vorne. Wenn Sie noch länger hier bei mir stehen bleiben, dann kann ich bald für nichts mehr garantieren. Gehen Sie endlich, machen Sie schon."

Clarice Starling atmete tief durch. Ihre Gedanken rasten und wogten hin und her, unterbrochen von Gedankenblitzen verdrängter Phantasien, bis sie schließlich für sich eine Entscheidung traf und mit fester Stimme antwortete,

"Nein."

"Nein?"

Er konnte seine Verblüffung nicht verbergen. Da sie nicht das Bedürfnis verspürte, ihm zu antworten, verstrichen einige Momente ehe er weitersprach.

"Clarice, Sie haben scheinbar meine Akte nicht genau genug studiert. Soll ich Ihnen in Grundzügen schildern, was ich mit Ihnen tun könnte, während diese braven Männer da draußen versuchen, die holde Unschuld zu befreien? Glauben Sie mir, selbst wenn Sie in den nächsten Minuten hier hereinkämen, könnte ich Sie mir immer noch nehmen und darüber hinaus einen solchen Schaden an Ihrem Körper anrichten, dass sich für Ihre traurigen Überreste ein derartig heldenhafter Einsatz nicht lohnen würde."

"Ich kenne Ihre Akte genau, Doktor. Deshalb weiß ich sicher, dass Vergewaltigung nicht zu Ihrem Modus Operandi gehört. Im Gegenteil. Sie hatten noch nie viel Geduld mit... sagen wir einfach, sexuellen Abweichlern. Ergo habe ich von Ihnen in dieser Hinsicht auch nichts zu befürchten."

"Mein Modus Operandi steht hier aber nicht zur Debatte, meine Liebe. Ehrlich gesagt steht hier nur eine Sache zur Debatte, Clarice. Ich bin kein Kostverächter was Frauen betrifft. Das war ich nie und bin ich nie gewesen. Ich hatte seit acht Jahren nicht mehr das Vergnügen, mit einer Frau intim zu sein. Muss ich Ihnen wirklich deutlich machen, wie sehr mich allein Ihre körperliche Verfügbarkeit in Versuchung führt?"

Sein Versuch, sie von seiner potentiellen Gefährlichkeit zu überzeugen, hätte noch vor wenigen Minuten reiche Früchte in ihrer Phantasie getragen. Vermutlich hätte sie die ihr dargebotene Fluchtmöglichkeit dankbar angenommen, aber jetzt nicht mehr. Nicht, nach diesem ungewöhnlichen Kuss, mit dem er so viel von sich selber offenbart hatte.

"Es ist aber nicht nur meine körperliche Verfügbarkeit, Dr. Lecter. Irgendeine Frau könnte Ihre grandiose Beherrschung trotz jahrelanger Abstinenz und Verfügbarkeit noch nicht einmal ankratzen. Geben Sie es doch einfach zu. Sie wollen mich. Mich persönlich, Clarice Starling."

Sie brach ab, um ihm Gelegenheit zu einer Erwiderung zu geben, aber er schwieg und deshalb setzte sie nach,

"Und wissen Sie auch, warum ich mir so sicher bin, dass Sie mich nie vergewaltigen könnten, Dr. Lecter?" Sie machte eine bedeutungsvolle Pause. "Eine Vergewaltigung würde nämlich voraussetzen, dass ich mich Ihnen verweigere. Das ist aber nicht der Fall."

Nach diesen Worten herrschte einige Sekunden lang angespannte Stille zwischen ihnen. Schließlich antwortete er ihr mit gepresster Stimme,

"Überlegen Sie sich sehr genau, was Sie mir da anbieten, Clarice. Ihr guter Ruf wird auch so schon genug darunter leiden, weil Sie längere Zeit ohne sichtbare körperliche Schäden in den Klauen des Monsters verbracht haben. Ich hoffe, Ihnen ist klar, dass die Klatschpresse Ihnen ohnehin alle möglichen und unmöglichen Sachen unterstellen wird."

"Ich weiß, Dr. Lecter. Und wissen Sie was? Ich kann es nicht ausstehen, wenn man Unwahrheiten über mich verbreitet. Wenn ich schon für eine Sache verurteilt werde, dann möchte ich auch etwas davon haben."

Sie hörte wie er resigniert aufseufzte und konnte nicht verhindern, dass sich eine gewisse Belustigung über diese absurde Situation in ihr breit machte. Versuchte sie gerade tatsächlich Hannibal Lecter dazu zu überreden, mit ihr zu schlafen? Sie fühlte, wie sie allein wegen dieser Vorstellung bis unter die Haarwurzeln errötete, aber der Rest ihres Körper betrog sie und sprach eine ganz andere Sprache. Sie hatte nicht gelogen, als sie ihm gestanden hatte, dass sie keinen Widerstand leisten würde.

Er atmete tief und hörbar ein, ehe er schließlich wieder das Wort ergriff,

"Clarice, Du weißt, dass ich Dich haben möchte."

"Ja, ich weiß."

"Jetzt."

"Ich weiß."

Das Thema bedurfte keiner weiteren Diskussion mehr. Es war beinahe so, als hätten diese zwei einfachen Worte auf beiden Seiten einen Damm gebrochen. Er griff nach ihr, zog sie an sich und schob sie vor sich her in seine Zelle.

Dort drängte er sie gegen den Tisch und half ihr dabei, sich auf die Tischplatte zu setzen. Nach einigen Momenten, nahm er ihren Kopf in beide Hände und als er sie diesmal küsste, geschah es mit absolut besitzergreifender Wildheit.

Ohne seine Lippen von den ihren zu nehmen, ließ er seine Hände über ihren Körper wandern. Sie schienen überall gleichzeitig zu sein, flogen förmlich über sie hinweg, ohne länger an einer Stelle zu verweilen. Irgendwo zwischen dem berauschenden Gefühl, das seine Küsse in ihr auslösten, und dem Prickeln all der Körperstellen, die er nur so entnervend flüchtig berührte, wurde ihr bewusst, dass er sie praktisch im Schnellverfahren ausgezogen hatte.

Nachdem er alle störenden Hüllen entfernt hatte, hielt er sich nicht mehr lange mit Präliminarien auf. Er senkte seinen Kopf zu ihren Brüsten herunter, umfasste eine jede von ihnen mit seinen Händen und begann sie zu streicheln und sanft zu drücken. Abwechselnd spielte er mit seiner Zunge an den beiden Brustwarzen und ließ erst von ihnen ab, als sie so fest geworden waren, dass es schmerzte. Zwischendurch widmete er sich auch immer wieder ihrem Mund, nur um gleich darauf wieder eine andere Stelle ihres Körpers mit seinen Liebkosungen zu verwöhnen und zu reizen.

Schließlich richtete er sich auf und sie hörte wie er sich mit wenigen Handbewegungen seiner eigenen Kleidung entledigte. Innerhalb weniger Sekunden war er wieder bei ihr und diesmal konnte sie die Hitze, die sein Körper ausstrahlte, direkt fühlen. Haut an Haut.

Er ließ seine Hände an ihren Schenkeln nach oben wandern und zog schließlich langsam ihre Beine ein wenig auseinander. Nachdem er sich dazwischen gestellt hatte, legte er seine Arme um ihre Hüften und zog sie mit seinem herrischen Ruck an sich.

Sie keuchte auf, als sie seine heiße Erektion zwischen ihren Schenkeln spürte. Instinktiv spreizte sie ihre Beine weiter auseinander und öffnete sich ihm bereitwillig. Ihre Reaktion auf seine unausgesprochene Forderung entlockte ihm einen zustimmenden Laut.

"Ja, Clarice, komm... leg Deine Beine um mich... . Ja, so ist es gut."

Sie gehorchte und in dem Moment, als sie ihre Beine hinter seinem Rücken verschränkte, drang er langsam in sie ein. Er schien zu wissen, dass ihr letztes Erlebnis dieser Art schon sehr lange zurücklag und ließ ihr, trotz seines eigenen, drängenden Bedürfnisses nach sexueller Aktivität, genug Zeit, damit sich ihre Muskulatur an seine Größe anpassen konnte. Sie war dankbar für seine Rücksichtnahme, dankbar und beunruhigt.

Was wusste dieser Mann eigentlich nicht von ihr? Sicher, die Details stimmten nicht unbedingt, aber den Kern einer Sache traf er immer ganz genau. Früher an diesem Abend war er in ihren Geist eingedrungen und nun verleibte er sich auch noch ihren Körper ein.

Körper und Geist. Noch nie hatte sie ein Mann so vollständig besessen. Allein der Gedanke daran, ließ Clarice vor hingebungsvoller Lust erschauern.

Als er spürte, dass sie bereit für ihn war, begann er damit, sich in ihr zu bewegen. Aber nicht nur sein Unterleib auch seine Hände und sein Mund waren nicht untätig, sondern nahmen ihre aufreizende Forschungsreise über ihren Körper wieder auf. Sie war hin- und hergerissen zwischen der heißen Sensation in ihrem Unterleib und den flatterhaften Liebkosungen, mit denen er ihre unterschiedlichsten Körperpartien bedachte.

Ihr ganzer Körper war in einem Zustand unglaublicher Erregung, aber dieses Gefühl war nicht nur rein sexueller Natur. Noch nie zuvor hatte es ein Mann geschafft, sie auf so ganzheitliche Art und Weise zu einer körperlichen Reaktion zu bewegen.

Langsam aber stetig beschleunigte er sein Tempo. Schließlich zog er sie an den Schultern zu sich hoch, stützte ihren Hinterkopf mit seinen Händen ab und küsste sie. Sie konnte den kalten Schweiß auf seinem Gesicht spüren und der salzige Geschmack vermischte sich in ihrem Mund mit dem Geschmack seiner Zunge. Es war unglaublich erregend wie vollkommen er sie ausfüllte, und sie konnte ein genussvolles Stöhnen nicht unterdrücken.

Sex in vollkommener Dunkelheit war etwas Neues für Clarice, denn bei den wenigen derartigen Begegnungen, die sie bisher gehabt hatte, war immer Licht mit im Spiel gewesen. Das hier hatte eine vollkommen eigene Qualität. Alles war fühlen, riechen und schmecken. Umgeben von völliger Dunkelheit war ihr Körper abgeschnitten von jeder visuellen Ablenkung und gab sich daher vollkommen den verbliebenen sinnlichen Wahrnehmungen hin.

Er atmete mittlerweile heftig und stieß immer fester in sie. Clarice ahnte, dass es bei ihm nicht mehr lange dauern würde. Sie selbst war noch nicht so weit, daher beschloss sie, auf ihren eigenen Höhepunkt zu verzichten und sich ganz dem Erspüren seines und ihres Körpers hinzugeben.

Es dauerte tatsächlich nicht mehr lange, ehe er sich zu ihr herunterbeugte und schweratmend in ihr Ohr flüsterte,

"Es tut mir leid, Clarice... ich kann mich nicht länger halten... es ....ist einfach zu lange ... her.... ich mache es wieder gut.... ich verspreche es..."

Er wartete erst gar keine Antwort ab, sondern zog sich mit diesen Worten fast ganz aus ihr zurück, ehe er noch einmal tief in sie eindrang. Sie konnte wahrhaftig spüren, wie sein Penis in ihr zuckte, ehe er sich in sie ergoss.

Schweratmend legte er seine schweißnasse Stirn an ihre Schultern und stützte sich mit seiner linken Hand auf dem Tisch ab, während seine rechte in sanft massierenden Bewegungen ihren Arm hochfuhr. Als er ihren Hals erreicht hatte, hob er seinen Kopf ein wenig und küsste ihren Nacken, was ihr einen kalten Schauer über den Rücken jagte.

Lecter fühlte ihre Reaktion und lachte leise. Dann küsste er sie zärtlich auf den Mund, wobei er seine Nase ein wenig an der ihren rieb. Erst danach zog er sich aus ihr zurück.

Als sie versuchte aufzustehen, knickten ihre Beine – steif geworden wegen der ungewohnten Position, in der sie so lange verharrt hatten - auf sehr undamenhafte Weise ein, was ihm ein amüsiertes Lachen entlockte und dazu veranlasste, sie wieder in seine Arme zu nehmen. Sie konnte die Belustigung deutlich aus seiner Stimme heraushören.

"Clarice, kannst Du gehen oder muss ich Dich zu meiner Liege tragen?"

"Trag' mich."

Sie hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass er es tun würde, aber er hob sie ohne zu zögern auf seine Arme und trug sie die drei Schritte zu seiner Liege hinüber. Als er sie darauf abgelegt hatte, beugte er sich über sie und sagte,

"Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass diese Liege alles andere als bequem ist, aber ich denke, ich kann da einiges machen, um Dich diese kleine Unannehmlichkeit vergessen zu lassen."

Ohne auf ihre Antwort zu warten, begann er damit an ihrem Ohrläppchen zu knabbern, während er seine Hände sanft streichelnd nach unten bewegte, um anschließend seine Finger kunstvoll zwischen ihren Beinen spielen zu lassen. Ihr Körper, zuvor um seinen Höhepunkt betrogen, reagierte geradezu süchtig auf seine erregenden Zuwendungen.

Sie hätte sich diesen auch nur allzu gerne hingegeben, aber ihr war bewusst, dass dieses herrliche Spiel in dem Moment vorbei sein würde, wenn es den Männern draußen gelungen war, den Stromausfall zu beenden. Clarice wusste genau, dass sie einen hohen Preis für all das hier zahlen würde, selbst wenn das Ganze als Nötigung dargestellt werden konnte. Aber genau aus diesem Grund wollte sie zuvor noch unter allen Umständen ein wenig von ihren eigenen Phantasien auskosten.

Also drückte sie sich von der Liege hoch und flüsterte ihm eine Frage ins Ohr, die er mit einem zugleich amüsierten und erregten Lachen beantwortete. Ohne Verzögerung vertauschten sie die Plätze, was wegen der Schmalheit der kleinen Liege nicht unbedingt einfach war. Aber als Clarice sich endlich über ihm positionierte hatte, war er mehr als bereit, ihr ihren Willen zu lassen - und sie war mehr als bereit, ihn in sich aufzunehmen.

Ihre neuerliche Vereinigung, diesmal nicht so fahrig und drängend wie zuvor, hatte dennoch an Intensität stark zugenommen. Jetzt war jedoch sie diejenige, deren Körper nach einem Höhepunkt verlangte und Hannibal Lecter tat alles, um ihn ihr zu ermöglichen.

Während sie sich Auf und Ab bewegte, massierte er mit beiden Händen ihre Brüste und rieb mit seinen Daumen an ihren Brustwarzen. Als er spürte, wie ihre Erregung zunahm, packte er sie fest an den Hüften und unterstützte ihren Rhythmus schließlich mit seinen eigenen Stößen, die, ihrem Erregungszustand angepasst, immer schneller und heftiger wurden.

Als klar war, dass ihr Höhepunkt kurz bevorstand, nahm er eine Hand und spielte mit seinem Daumen nur ein wenig an ihrer Klitoris. Das genügte aber bereits, um sie auf ihm explodieren zu lassen.

Noch nie war es ihr so heftig gekommen und sie war nicht mehr imstande auch nur eine einzige weitere Bewegung zu machen. Also übernahm er und arbeitete weiter in ihr, bis die Wellen ihres Höhepunktes abgeebbt waren und sie schließlich erschöpft an seine Brust sank.

Keiner von beiden wusste, wie viel Zeit bereits vergangen war, aber beiden war absolut klar, dass sie sich beeilen mussten, wenn sie das hier noch zu einem für beide Seiten befriedigenden Abschluss bringen wollten.

Clarice leistete daher keinen Widerstand, als er sie kurzerhand hochschob und aufstand, um noch einmal ihre Stellung zu verändern. Als er sie in eine sitzende Position gebracht hatte, legte er sich ihre Beine über die Schultern und drang ohne weiteres Federlesens wieder in sie ein.

Sie legte sich etwas zurück, lehnte sich mit dem Rücken gegen die unbehauenen Steine der Wand und ließ ihm seinen Willen. In dieser Position war er in der Lage, tief und heftig in sie zu stoßen. Clarice konnte seinen schweißnassen Körper vor ihrem inneren Auge beinahe sehen, wie er über ihr arbeitete. Sie spürte wie die engen Wände ihrer Vagina seinen Schaft fest umschlossen und bei jeder Hin- und Herbewegung massierten. Es dauert nicht lange...

Danach blieb ihnen nur noch übrig, das Strafgericht abzuwarten. Zu erschöpft für Worte, lagen sie engumschlungen beieinander und er streichelte ihr schweißnasses Haar....

 

***

Clarice Starling hatte plötzlich das Gefühl, als wäre sie von irgendwo hoch oben herunter gefallen. Ihr gesamter Körper zuckte zusammen und sie blinzelte, von einem plötzlichen Lichtschein geblendet. Als sie ihre Umgebung wieder klar wahrnehmen konnte, sah sie Hannibal Lecter hinter seiner Glaswand, immer noch völlig versunken vor seinem metallischen Spiegel stehend. Sie richtete sich auf, blickte an sich herunter und realisierte, dass sie immer noch auf dem kleinen, unbequemen Klappsessel saß.

Mein Gott, sie musste eingeschlafen sein. Und geträumt haben und... oh ja, und wie sie geträumt hatte! Gott, wie peinlich - und das ausgerechnet in der Gegenwart und unter dem sezierenden Blick des Doktors.

Sie räusperte sich und gerade so als hätte er nur auf dieses Signal gewartet, drehte er sich langsam zu ihr um. Panisch versuchte sie in seinem Gesicht und an seinem Verhalten irgend etwas herauszulesen, das darauf hindeutete, dass er wusste, was für ungeheuerliche Dinge sie da gerade geträumt hatte. Vielleicht hatte sie ja auch entsprechende Geräusche von sich gegeben...

Zu ihrer unendlichen Erleichterung deutete nichts an Hannibal Lecters Auftreten in diese Richtung. Im Gegenteil. Er lächelte sie wohlwollend an, blickt kurz auf die Akte in seiner Hand und sagte,

"Ein anstrengender Tag für Sie, Agent Starling, hmm? Nun, ich denke, wir sollten uns morgen weiter über diese Angelegenheit unterhalten. Gehen Sie jetzt zu Bett und ruhen sich aus. Morgen werde ich Sie dann über meine Entscheidung bezüglich dieser Angelegenheit informieren."

"Aber... wir haben keine Zeit, Dr. Lecter..."

"Kein aber, Clarice. Werden Sie nicht ungeduldig und gehen Sie jetzt, sonst spreche ich erst nächste Woche weiter mit Ihnen darüber. Gute Nacht."

Sie starrte ihn an und konnte nur nicken. Innerlich ohrfeigte sie sich dafür, eingeschlafen zu sein. Vielleicht habe ich dadurch ja Catherine Martins Leben verloren, dachte sie bei sich. Schlafen Sie gut, sagt er. Ja, danke! Genau das werde ich nach all dem hier können...

Sie raffte mit einer für sie ungewohnten Hektik all ihre Habseligkeiten zusammen, verabschiedete sich und rannte beinahe zu den beiden Gittertüren, die Barney bereitwillig und ohne zu zögern für sie öffnete. Einmal draußen, atmete sie auf und murmelte ein flüchtiges "Auf Wiedersehen" in seine Richtung, überlegte es sich dann am Fuß der Treppe aber noch einmal anders und drehte sich zu Barney um.

Er lächelte sie freundlich an und fragte,

"Ist noch 'was, Agent Starling?"

Sie blickte kurz zu Boden und kämpfte innerlich mit sich, beschloss dann aber, dass sie es einfach wissen musste.

"Sagen Sie, Barney..."

"Ja, Agent Starling?"

"Wenn es hier einmal einen Stromausfall gäbe und ich würde so wie eben noch vor Hannibal Lecters Zelle sitzen..." sie atmete tief durch, ehe sie fortfuhr, "Könnte er dann irgendwie herauskommen?"

Barneys Lächeln verbreiterte sich zu einem breiten Grinsen.

"Nein, Agent Starling. Seine Zelle ist selbstverständlich auch mechanisch gesichert. Selbst wenn hier die Stromversorgung vollkommen zusammenbricht, was noch nie vorgekommen ist, Dr. Lecter könnte seine Zelle nicht verlassen, das kann ich Ihnen versichern. Sie brauchen sich also deswegen überhaupt keine Gedanken zu machen."

Sie spürte wie sie bis zu den Haarwurzel errötete, flüsterte ein hastiges "Dankeschön", drehte sich um und verließ hastig den Keller. Barney blickte ihr irritiert hinterher.

 

***

Hannibal Lecter lehnte sich auf seiner Pritsche zurück und starrte an die Decke. Nichts an seinem starren, beherrschten Äußeren deutete im Mindesten auf die gewaltigen Aktivitäten hin, die sich gerade in seinem Kopf abspielten. Die gewaltigen Umschichtungen und Neustrukturierungen, die den Umbau seines Gedächtnispalastes begleiteten. Neue Räumlichkeiten für all die Imagines, die ihm die junge Frau auf der anderen Seite der Glaswand während der vergangen Minuten geliefert hatte.

Ihre Haut, mit einem zarten Rosaton überzogen. Ihre Augen sprühend vor Lebendigkeit, der Mund, feucht und halbgeöffnet, von einem fast nicht wahrnehmbaren Lächeln überzogen, die Haare leicht zerzaust. Wie eine Frau, die.... nein, um seiner selbst Willen wollte er diesen Gedanken jetzt nicht weiterführen. Aber das Abbild, das sich ihm dargeboten hatte, wurde in seinem Gehirn akribisch festgehalten und umgehend in seinen Gedankenpalast transferiert. Er würde sich später damit vergnügen können. Sehr viel später.

Er wusste genau, dass ihm diese Bilder lange würden genügen müssen, denn es würde noch viele Jahre dauern, bevor Clarice Starling wirklich bereit war für ihn. Viele Jahre, in denen der Charakter dieser eigenwilligen jungen Frau der ignoranten, kalten Welt da draußen ausgesetzt und von ihr zurechtgeschliffen werden würde.

Er sah das, was geschehen würde, mit absoluter Klarheit vor sich, und er zweifelte nicht einen Moment daran, dass es so kommen musste. Diese feindliche Welt würde seine kleine Starling schon auf ihn vorbereiten und bis dahin musste er eben auf sie warten. Er war sehr geduldig. Eines Tages würde er all ihre Träume wahr werden lassen und nicht nur ihre Träume.

Aber nun war es an der Zeit für ihn, diesen Ort zu verlassen und sich mit wichtigeren Dingen zu beschäftigen. Er verschloss sachte die große schwere Türe zu Clarices Raum und wandelte durch lichtdurchflutete Korridore zu einem anderen Zimmer, das ganz in der in der Nähe dieses neuen Sanktuariums lag.

Dort inmitten eines Raumes voll mit für die Zeit der italienischen Renaissance üblichen, prächtigen Holzmöbeln, dirigierte er aufrecht in seinem Stuhl sitzend - wie ein Fürst dieser Zeit thronend - Memphis, die Senatorin, ihre Tochter, das Angebot, Jame Gumb und Frederik Chilton - den man im Prinzip bereits jetzt als wandelnden Leichnam bezeichnen konnte - so lange hin und her, bis er die rote Linie gefunden hatte, an der sich alle anderen Komponenten wie von selber aufreihten.

In der Außenwelt überzog das eiskalte, zynische Lächeln für das er so berühmt war, sein Gesicht.

Flieg, flieg, flieg, kleine Starling, dachte er bei sich... und bald, sehr bald schon, fliege ich mit Dir...

ENDE

© 2003 by Lilith

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H I N W E I S :
Diese Fanfiction dient zur Unterhaltung und ist ohne jedes finanzielles Interesse.
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Die Figuren aus den Romanen Red Dragon, The Silence of the Lambs und Hannibal gehören Thomas Harris.
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