The Bounty
Die Bounty

GB / USA 1984
Regie: Roger Donaldson / Produktion: Bernhard Williams u. Dino de Laurentiis / Drehbuch: Robert Bolt / Musik: Vangelis
Mit: Anthony Hopkins (Captain Bligh), Mel Gibson (Fletcher Christian), Laurence Olivier (Hood), Edward Fox (Greetham), Daniel Day-Lewis (Freyer), Philip Davis (Young) u.a.

Das englische Handelsschiff H.M.S. Bounty segelt unter Captain Bligh (Anthony Hopkins) von Portsmouth aus nach Tahiti, um tropische Pflanzen zu ergattern. Bereits auf der Reise nach Tahiti zeigt sich, daß der zuerst so freundlich scheinende Captain äußerst hart ist und zwar nicht nur gegen sich selbst. Um schneller ans Ziels zu gelangen, wählt er gegen die Meinung aller den Weg um Kap Horn, der gleichzeitig der schnellste aber auch gefährlichste ist. Schon jetzt ist der erste Offizier Fletcher Christian (Mel Gibson) erstaunt, wenn auch voller Bewunderung für seinen Vorgesetzten.
Nach langen Strapazen gelangen sie schließlich nach Tahiti, wo die Mannschaft endlich ausspannt. Ernste Konflikte entstehen, als sich Fletcher in die Tochter des dortigen Häuptlings verliebt und keine große Freude an der bevorstehenden Abreise zeigt.
An Bord beginnt ein grausames Regiment. Bligh empfindet die Besatzung nach längerer "Verwilderung" als faul und aufsässig. Dies läßt ihn sadistisch werden, um seine gewohnte Disziplin (seine eigene und die seiner Mannschaft) zu erhalten. Die Mannschaft will meutern.
Möglich wird dies allerdings nur, weil auch Fletcher aufgrund seiner Liebe zur Insulanerin einwilligt, und Bligh, der ihm vertraut, überrumpelt werden kann. Der Captain und seine Getreuen werden mit Proviant in einem Boot auf offenem Meer ausgesetzt.
Als die Bounty wieder nach Tahiti kommt, hat der Häuptling kein Verständnis für die Meuterer. Somit holt Fletcher seine Geliebte und segelt mit ihr und der Mannschaft zur Insel Pitcairn, wo sie sich für immer niederlassen.
In der Zwischenzeit hat es Bligh mit Glück und Geschick geschafft, seine Anhänger und sich nach England zu bringen, wo er sich vor Gericht verantworten muß. Da er so treu war, seine Anhänger zu retten, wird er freigesprochen, und die Meuterer werden nun gesucht. Allerdings wird Pitcairn erst viele Jahre später angepeilt.
Was aus Fletcher Christian und der Mannschaft der Bounty geworden ist, bleibt ungewiß.

Diese Verfilmung von 1984 wird von der Kritik hochgelobt, weil sie mit der Mode gehend versucht, die psychologische Seite der Meuterei zu verdeutlichen. Da schon drei Filme über das Buch Captain Bligh und Mr.Christian existieren, die mit bekannten und damals beliebten Filmstars bestückt sind, hat es dieser Film auch sehr schwer, mit diesen Vorlagen zu konkurrieren. Der deutschen Video- und Fernsehfassung von The Bounty, um ca. eine halbe Stunde kürzer als die englische Kinofassung, gelingt es jedoch nicht, neben den anderen Verfilmungen zu bestehen. Die Rollen des Films sind zwar ausnahmslos gut besetzt, aber auch die guten schauspielerischen Leistungen täuschen über die radikal schnelle sadistische Entwicklung des Captains nicht hinweg. Durch die psychologische Deutung der Meuterei scheint mir doch einiges im Argen mit diesem Film. Die Charaktere bleiben (wohl durch die deutsche Zensur oder das Drehbuch) recht flach, weil die psychologischen Erklärungen einfach zu kurz kommen und dadurch die Identifikation des Zuschauers mit den handelnden Personen auf der Strecke bleibt.
Die Ausstattung und die Schauspieler lassen allerdings für jeden Zuschauer, der sich für die Seefahrt interessiert, keine Wünsche offen...

© 1992 by Claudia T.
(Hopkins Files Nr.3)

Weitere Hopkins Files - Kritiken zu diesem Thema:
Gegenkritik
The Bounty - Lebensgefahr

 

© Anthony Hopkins Association.
© HopkinsVille. All rights reserved.
www.hopkinsville.de